Das Infektionsgeschehen im Landkreis Gifhorn nimmt aktuell stark zu. Innerhalb von nur einer Woche stieg die 7-Tage-Inzidenz des Leitindikators „Neuinfizierte“ von 42,0 (am Montag, 10. Oktober) auf 104,4 am heutigen Montag um das Zweieinhalbfache.
Ein ähnlicher Trend ist auf kommunaler Ebene aber auch um den Landkreis Gifhorn herum festzustellen - wie z. B. im Altmarkkreis Salzwedel (107,9), in den Landkreisen Celle (50,7) und Peine (83,2), in der Region Hannover (51,3) und in den Städten Salzgitter (70,3) und Wolfsburg (75,9). Zurzeit weisen mit 101 rund ein Viertel aller 411 bundesdeutscher Landkreise und kreisfreien Städte einen Inzidenzwert von über 100 auf.
Insgesamt ist deutschlandweit bereits seit etwa drei Wochen eine leichte lineare, aber kontinuierliche Zunahme des Infektionsgeschehens zu erkennen. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz ist von 60,3 (28. September 2021) auf 74,4 (heute, 18. Oktober 2021) gestiegen. Markant ist dabei, dass die Infektionszahlen von gestern auf heute mit 30 Prozent erstmals wieder kräftig zugelegt haben.
Aktuelle Situation im Landkreis Gifhorn
Im Landkreis Gifhorn gab es in der vergangenen Woche in einem Haus der Diakonie „Himmelsthür“ ein größeres Ausbruchsgeschehen. Insgesamt wurden 20 Bewohnerinnen und Bewohnern positiv getestet. In 17 Fällen handelt es sich um Impfdurchbrüche. Die Krankheitsverläufe sind relativ mild. Damit zeigt sich auch, dass die Coronaschutzimpfung ihren Zweck erfüllt. Eine Impfung gegen das Coronavirus verhindert nicht, dass sich Geimpfte infizieren können, reduziert jedoch das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf deutlich. Daneben wurden auch bei sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Coronavirus nachgewiesen. Für drei Wohnbereiche wurde eine Quarantäne bis zum 27. Oktober angeordnet. Zur Überprüfung werden die Personengruppen gemäß der RKI-Richtlinien durch das Gifhorner Gesundheitsamt getestet. Insgesamt wohnen in dem Haus 87 Personen, aufgeteilt in vier Wohnbereiche. Zudem sind 119 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Nach Einschätzung des Gesundheitsamtes entwickelt sich das Infektionsgeschehen im Landkreis Gifhorn weiterhin diffus. Trotz des Ansteckungsortes „Diakonie Himmelsthür“ ist die deutliche Mehrheit der Neuinfektionen nicht klar eingrenzbar, sondern verteilt sich über das gesamte Kreisgebiet. Da die 7-Tage-Inzidenz für den Landkreis Gifhorn auch am morgigen Dienstag (19. Oktober) über dem Schwellenwert von 50 liegen wird, wird die Kreisverwaltung diese Überschreitung entsprechend der Niedersächsischen Corona-Verordnung per Allgemeinverfügung feststellen. Damit gelten ab Donnerstag, 21. Oktober, verschärfte Infektionsschutzmaßnahmen im Landkreis Gifhorn. Über das weitere Vorgehen sowie dann gültige Regelungen und Maßnahmen, informiert die Kreisverwaltung rechtzeitig.