Auch wenn die Ausbreitung des Coronavirus viele Teile des öffentlichen Lebens einschränkt, gehen die Arbeiten in einigen Bereichen weiter. Beispielsweise werden geplante Baumaßnahmen im Landkreis Gifhorn fortgesetzt, sofern dies personell und materiell möglich ist.
Landrat Dr. Ebel sagt dazu: „Jetzt zeigt sich, dass sich die deutliche Erhöhung der Etats für den Ausbau der Kreisstraßen und der Radwege auszahlt. Wir investieren sehr viel in gute Fahrbahnen im gesamten Landkreis. Unser Sanierungskonzept setzen wir Schritt für Schritt um. Trotz der aktuellen Lage bauen wir dort, wo es geht, sodass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger von den neuen Strecken profitieren.“
Die Kreisverwaltung gibt einen Überblick über die aktuellen Baumaßnahmen:
K 17 Fahrbahnausbau Ortsdurchfahrt Lüben
Der Baubeginn „innerorts“ ist im Februar 2020 erfolgt. Die Fertigstellung der Baumaßnahme ist zwischen April und Mai vorgesehen. Vorgesehene Kosten der Baumaßnahme: 500.000 Euro.
K 17 Fahrbahnausbau Lüben – Stöcken
Die Ausschreibung „außerorts“ wird in Kürze erfolgen. Der Baubeginn ist für Juli 2020 geplant. Geschätzte Kosten der Baumaßnahme: 660.000 Euro.
K 32 Fahrbahnausbau Rühen – Parsau
Die Straßenbauarbeiten an der K 32 auf dem ersten Bauabschnitt Parsau bis Giebel mussten vor drei Wochen aufgrund der starken Regenfälle unterbrochen werden. Leider hat sich die Lage durch die starke Wassersättigung des Bodens bis heute nicht gebessert, sodass die Arbeiten immer noch ruhen. Sobald die Feuchtigkeit aus dem Boden entwichen ist, werden die Arbeiten fortgesetzt.
Durch die Unterbrechung sind wir als Vorhabenträger in die Brutvogelzeit geraten, sodass in einem Teilbereich nicht weitergearbeitet werden darf.
Die restliche Fahrbahn wird aber soweit wie möglich hergestellt. Der vorgenannte Teilbereich darf erst im Juli fertiggestellt werden. Im Anschluss daran folgt der Fahrbahnausbau auf dem zweiten Bauabschnitt Rühen bis Giebel. Die vorgesehenen Kosten der Baumaßnahme belaufen sich auf 2.500.000 Euro. Dem Landkreis ist es gelungen, hierfür erhebliche Fördermittel des Landes nach dem Gesetz zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in den Gemeinden (GVFG) in einer Größenordnung von 60 Prozent einzuwerben.
K 54 Radwegneubau Adenbüttel – Rethen
Die nassen Bodenverhältnisse erschweren aktuell den weiteren Ausbau. Der Bereich von Heestern (Höhe der kleinen Siedlung) und Ortseingang Adenbüttel ist bereits fertiggestellt. Mit der Fertigstellung der Baumaßnahme kann im Frühjahr 2020 gerechnet werden. Vorgesehene Kosten der Baumaßnahme: 525.000 Euro mit GVFG Förderung.
K 1 Fahrbahnausbau Ortsdurchfahrt Räderloh
Der Ausbau der Ortsdurchfahrt verläuft planmäßig. Derzeit sind bereits die Hochborde in Teilbereichen gesetzt. Die Fertigstellung ist in diesem Sommer vorgesehen. Vorgesehene Kosten der Baumaßnahme: 722.000 Euro mit GVFG –Förderung.
K 7 Radwegsanierung Wagenhoff – Wesendorf
Die Arbeiten waren ursprünglich noch für einen Baubeginn im März eingeplant. Voraussetzung war jedoch die Klärung der Kampfmittelfreiheit durch das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN). Dieses hätte die Öffnung von Verdachtspunkten von möglichen Bombenblindgängern beinhaltet. Im Falle von Bergungsmaßnahmen können umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen erforderlich werden, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Infolge der Schutzmaßnahmen vor dem Corona-Virus sind jedoch derartige Maßnahmen in der aktuellen Situation unbedingt zu vermeiden. Daher kann derzeit der Radweg nicht erneuert werden.
Die vorgesehenen Arbeiten konnten seitens der Abteilung Kreisstraßenwesen rechtzeitig zurückgestellt werden, sodass der vorhandene Radweg solange noch befahren werden kann, bis die Klärung der Kampfmittelfreiheit fortgesetzt werden kann. Geschätzte Kosten der Baumaßnahme: 290.000 Euro.
K 46 Radwegsanierung Hillerse – Dalldorf
Die Erneuerung des etwa drei Kilometer langen Radweges westlich der K 46 zwischen den Ortsausgängen Hillerse und Dalldorf ist pünktlich zum Frühlingsanfang abgeschlossen. Kosten der Baumaßnahme: 475.000 Euro.
K 7 Radwegsanierung Hankensbüttel – Oerrel
Die Sanierung des Teilbereichs wird auf einer Länge von ca. 800 Metern voraussichtlich im Sommer erfolgen. Die geschätzten Kosten der Baumaßnahme belaufen sich auf 220.000 Euro.
L 289 Radwegneubau Westerbeck – Grußendorf– Lessien
Diese Gemeinschaftsmaßnahme zwischen der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Wolfenbüttel, den Gemeinden Sassenburg und Ehra-Lessien sowie dem Landkreis Gifhorn befindet sich im Planungsstadium. Der umwelttechnische Variantenvergleich ist abgeschlossen. Die Vergabe der weiteren Planungsarbeiten steht bevor. Finanzieller Anteil des Landkreises Gifhorn: 300.000 Euro.
K 54 Radwegneubau Groß Schwülper – Neubrück
Die Vermessung wurde vorgenommen. Die GVFG-Maßnahme muss noch mit dem Fachbereich Umwelt, dem Landschaftsplaner und dem Planungsbüro wegen der Trassenführung abgestimmt werden. Der Grunderwerb ist noch sicherzustellen. Die Vereinbarung mit dem Landkreis Peine und der Gemeinde Groß Schwülper ist bereits erfolgt. Der Bau soll noch in diesem Jahr erfolgen. Geschätzte Kosten der Baumaßnahme: 700.000 Euro mit GVFG–Förderung.
K 104 Radwegneubau Groß Schwülper – Walle
Sämtliche Planungsleistungen zur Realisierung der Baumaßnahme sind eingeleitet worden. Der Baubeginn ist in diesem Jahr vorgesehen. Geschätzte Kosten der Baumaßnahme: 400.000 Euro.
K 104 Fahrbahnsanierung Groß Schwülper – Walle
Im Zuge des Radwegeneubaus wird in einem Teilbereich auch die Fahrbahn saniert. Geschätzte Kosten der Baumaßnahme:120.000 Euro.
K 117 Radweg Teilbereich bis Tankumsee
Die Planung ist eingeleitet worden. Die Planfeststellung soll im Sommer 2020 erfolgen. Geschätzte Kosten der Baumaßnahme: 145.000 Euro.
Abgesehen von der Baumaßnahme „K 7 Radwegsanierung Wagenhoff – Wesendorf“ sind bei den anderen Baumaßnahmen derzeit keine Beeinträchtigungen infolge des Coronavirus zu verzeichnen.
Sanierung von touristischen Radwegen
„Abgesehen von den einzelnen Sanierungsmaßnahmen haben wir im Landkreis Gifhorn ein Konzept für touristische Radwege auf den Weg gebracht“, erklärt Landrat Dr. Andreas Ebel. „Dazu gehören rund 565 Kilometer, die ursprünglich von jeder Gemeinde selbst in Stand gehalten wurden. In einem ersten Schritt kümmern wir uns auf diesen Wegen um 82 Kilometer, die wir unterhalten. Ab 2021 beseitigt der Landkreis außerdem kleinere Mängel auf dem gesamten touristischen Radwegenetz, sorgt für die Beschilderung und hat einen Blick auf die Schautafeln und Rastplätze.“
Bei den erstmaligen Instandsetzungen wurde zeitlich eine Prioritätenliste für die verschiedenen Radwege von 2020 bis 2023 festgelegt. In diesem Jahr erfolgt die erstmalige Instandsetzung der touristischen Radwege in mehreren Schritten.
Bei der jetzt erfolgten ersten Ausschreibung handelt es sich um die Radwege, die parallel zu einem Wirtschaftsweg verlaufen. Die Länge beläuft sich auf 4,2 Kilometer mit folgenden Einzellängen: 320 Meter zwischen Flahnweg und Müden, 1.784 Meter zwischen Wilsche und Bokelberge, 1.738 Meter auch zwischen Wilsche und Bokelberge und 310 Meter zwischen Gravenhorst und Isenbüttel.
Hier wird die vorhandene Grasnarbe abgeschält, die vorhandene Schotterbefestigung leicht aufgerissen und neues Schottermaterial aufgebracht und eingewalzt. So wurden letztes Jahr auch die Wege zwischen Wagenhoff und Wahrenholz bzw. Clausmoorhof und Tankumsee erneuert.
Voraussichtlich im Mai werden zwei weitere Ausschreibungen für Radwege auf Wirtschaftswegen veröffentlicht. Die vorhandenen Schotterwege werden entsprechend der parallel geführten Radwege erneuert. Die vorhandenen Sandwege müssen hingegen mit zusätzlich 20 Zentimeter Schotter befestigt werden. Es ist daher mit höheren Kosten und größeren Erdbewegungen zu rechnen. Für die Radwege auf Wirtschaftswegen wird die Sanierung auf einer Länge von etwa zehn Kilometern vorgenommen.
Für die Instandsetzung der touristischen Radwege sind in diesem Jahr insgesamt 725.000 Euro eingeplant.