Bürgerbusse suchen Fahrerinnen und Fahrer

Ohne Führerschein oder Auto zum Arzt zu kommen oder einzukaufen, stellt für einige Bürgerinnen und Bürger ein Problem dar. Sie müssen für einige Besorgungen in den Nachbarort oder die nächst größere Stadt kommen. Um genau diese Menschen mobil zu machen, gibt es den Bürgerbus mit acht Sitzplätzen. Das Prinzip ist klar: von Bürgern für Bürger. 

Seit vier Jahren fährt der Bürgerbus im Isenhagener Land, zwei Jahre später folgte der Bürgerbus in der Samtgemeinde Meinersen. Ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer befördern im zwei-Schichtsystem bis zu 250 Fahrgäste pro Woche durch die Orte der jeweiligen Samtgemeinde. Derzeit sind in beiden Vereinen je ca. 18 Fahrerinnen und Fahrer registriert. Zusätzlich zu einem gewöhnlichen Führerschein wird nur noch ein Personenbeförderungsschein benötigt. Beide Vereine übernehmen die Kosten für den Test, bei dem Sehen, Hören und Reaktionsvermögen überprüft werden.

Viel wichtiger ist allerdings, genügend Ehrenamtliche zu finden, die den regelmäßigen Fahrplan bedienen können. 

„Wir sind deswegen dringend auf der Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen“, ruft Herbert Pieper, Vorsitzender des Bürgerbusvereins Isenhagener Land auf. Und der Kassenwart vom Bürgerbusverein Meinersen, Christian Jacobi ergänzt: „Jeder, der Lust und Zeit hat, ein paar Stunden im Monat dankbare Bürgerinnen und Bürger von A nach B zu bringen, ist herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden.“ 

Für Landrat Dr. Andreas Ebel ist klar: „Die Bürgerbusse haben sich in den letzten Jahren im Landkreis Gifhorn etabliert und das Angebot wird gut angenommen. Sie ergänzen den Fahrplan des öffentlichen Nahverkehres sinnvoll, indem sie abseits der Hauptrouten kleine Ortschaften miteinander verbinden und die Fahrgäste für kleines Geld unkompliziert ihre Besorgungen machen können. Ich danke allen Fahrerinnen und Fahrern, die seit Jahren sehr viel Freizeit in dieses Engagement stecken, das den Landkreis Gifhorn vorwärtsbringt.“

„Die Bürgerbusse stehen für einen gelebten gesellschaftlichen Zusammenhalt, wo der Mensch im Mittelpunkt steht. Ich zolle allen Beteiligten meinen Respekt, da sich ihre Arbeit besonders durch hohe soziale Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein auszeichnet. LSW und die Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg waren von Anfang an von diesem Vorhaben überzeugt und zählen deshalb zu den zuverlässigen Förderern“, erläutert LSW-Geschäftsführerin Sybille Schönbach.

Dr. Patrick Kuchelmeister, Vorstand der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg ergänzt: „Die Bürgerbusse sind eine wertvolle Institution in den jeweiligen Ortschaften, weil sie direkt vor Ort die Menschen mobilmachen. In Zeiten, in denen die Welt digitaler wird und nicht mehr in jedem Dorf Dinge des täglichen Bedarfes zu erledigen sind, ist es umso wichtiger, dass wir alle Menschen mitnehmen.“

Eine Schicht bedeuten etwa fünf Stunden Fahrt im Bürgerbus. Pro Tag werden je nach Gebiet 200 bis 300 Kilometer zurückgelegt. Die Fahrzeiten sind montags bis freitags. Jeder ehrenamtliche Fahrer entscheidet selbstverständlich individuell und je nach eigenem Tagesrhythmus in Absprache mit den anderen Mitgliedern, wie oft er pro Monat eingesetzt wird. Je mehr Ehrenamtliche sich bereit erklären, desto weniger Zeit investiert jeder 
Einzelne, um den Fahrplan einzuhalten. Bürgerinnen und Bürger aus dem Nordkreis können sich per E-Mail (bb-isenhagener-land@t-online.de) oder telefonisch (05835-1083) melden und Interessierte rund um die Samtgemeinde Meinersen erhalten per E-Mail (info@buergerbus-meinersen.de) oder telefonisch (05373-6773) mehr Informationen rund um das Ehrenamt. 

Die jeweiligen Fahrpläne können beispielsweise online eingesehen werden: isenhagenerbus.blogspot.com und buergerbus-meinersen.jimdofree.com/. 

Das sind die Anforderungen an Fahrerinnen und Fahrer des Bürgerbusses:

• Personenbeförderungsschein (P-Schein)
• Mindestalter 21 Jahre
• Aktuelles polizeiliches Führungszeugnis
• Besitz des PKW Führerscheins der Klasse B seit mindestens 2 Jahren
• Ärztliche Untersuchung (Sehvermögen) gem. § 12 Fahrererlaubnis - Verordnung
• Untersuchung der leistungs- und Reaktionsfähigkeit
• Passbild
• Der alte Führerschein (grau oder rosa) muss gegen einen EU-Führerschein eingetauscht werden