Das Gesundheitsamt des Landkreises Gifhorn meldete innerhalb eines Tages 100 Neuinfektionen mit dem Corona-Virus. Die vom Landkreis Gifhorn errechnete aktuelle 7-Tage-Inzidenz liegt demnach bei 181,3. Allerdings kam es aufgrund der Vielzahl an neuen Fällen zu Übermittlungsschwierigkeiten. Daher weicht die offizielle Zahl der Neuinfektionen auf der Seite des Landes Niedersachsen (+ 47 Neuinfektionen und maßgebliche 7-Tage-Inzidenz von 152,4) deutlich von den realen Zahlen im Landkreis Gifhorn (+100) ab. Aus diesen Gründen gibt der Landkreis Gifhorn für Freitag, 18. Dezember 2020, zusätzlich zu den Werten des Landes auch die eigenen ermittelten Werte bekannt.
Landrat Dr. Andreas Ebel hat über den eingerichteten Stab für außergewöhnliche Ereignisse umgehend reagiert. Das Personal im Gifhorner Gesundheitsamt wurde noch am Donnerstag deutlich aufgestockt. Neben weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Kreisverwaltung wurde bereits geschultes Personal vom DRK als mobiles Kontaktverfolgungsteam eingesetzt und weitere vier Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr angefordert.
„Damit stellen wir sicher, dass wir die Kontakte der Infizierten schnell nachvollziehen können“, begründet Landrat Dr. Andreas Ebel die Maßnahme. „Wir haben in den vergangenen neun Monaten konsequent die Infektionsketten nachvollzogen und konnten damit, und dank der Disziplin der Bürgerinnen und Bürger, das Infektionsgeschehen unter Kontrolle behalten. Das soll auch so bleiben und dafür setzen wir nun kurzfristig mehr Personal ein.“
Der Grund für die hohe Zahl der Neuninfektionen liegt nicht in einzelnen Hotspots. Es handelt sich hierbei also nicht um einen einzelnen Infektionsherd. Vielmehr verteilen sich die Infektionen über alle gesellschaftlichen Gruppen und über alle Altersgruppen hinweg. Die Infektionen gibt es sowohl in diverseren Institutionen als auch im privaten Bereich, in den Schulen, Kitas, Alten- und Pflegeheimen sowie innerhalb von Religionsgemeinschaften. Die Infektionen verteilen sich darüber hinaus im gesamten Kreisgebiet.
„Die derzeitige Situation ist sehr ernst. Der rasante Anstieg veranlasst mich dazu, nochmal an alle Bürgerinnen und Bürger zu appellieren: Bitte halten Sie sich strikt an die Kontaktbeschränkungen. Wir können nur gemeinsam dafür sorgen, dass die Infektionszahlen wieder sinken. Dafür ist es wichtig, über die geltenden Regeln hinaus, die eigenen sozialen Kontakte noch weiter zu reduzieren“, bittet Landrat Dr. Andreas Ebel.
Dazu zählt, sich mit maximal fünf Personen aus zwei Hausständen zu treffen. Dabei ist jedoch darauf zu achten, nicht täglich neue Mitglieder eines anderen Haushalts zu treffen. Besonders in der Woche vor Weihnachten sind alle Bürgerinnen und Bürger angehalten, ihre sozialen Kontakte soweit wie möglich einzugrenzen, um vor allem während der Feiertage Ansteckungen im kleinsten familiären Kreis zu vermeiden.