Bei einem Unfall im Sommer 2018 war das Scheibenkreuz von Rade, ein spätmittelalterliches Denkmal, stark beschädigt worden. Der Unfallverursacher hat sich nicht gemeldet. Jetzt wird das Scheibenkreuz von Rade mittels Spenden bei der auf Steinrestaurierung spezialisierten Firma Schmalstieg in Burgwedel wiederhergestellt.
Wie die Reise des Scheibenkreuzes weitergeht, steht auch schon fest: Da der Muschelkalk des Denkmals besonders anfällig für Verwitterung und schädliche Umwelteinflüsse ist, soll das Denkmal nach Abschluss der Arbeiten in den Besitz des Historischen Museums Schloss Gifhorn übergehen. Eine zukünftige museale Inszenierung ist angedacht.
„Die Rader müssen aber nicht auf ihr bekanntes Wahrzeichen verzichten“, gibt Kreis- und Stadtarchäologe Dr. Ingo Eichfeld bekannt. „In der Nähe des ursprünglichen Standorts planen wir, eine Kopie aufzustellen, die vom Original nicht zu unterscheiden sein wird.“
Für die Restaurierung und die Anfertigung der Kopie hat die Archäologische Arbeitsgemeinschaft des Museums- und Heimatvereins Gifhorn e.V. knapp 7.770 Euro von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung (NBU) eingeworben. Weitere 1.000 Euro steuert die Bürgerstiftung Wittingen bei.
Die ursprüngliche Funktion des sagenumwobenen Denkmals ist unbekannt. Wahrscheinlich wurde es zur Erinnerung an ein Unglück oder ein Verbrechen aufgestellt. Es könnte sich aber auch um einen Grenzstein zwischen den Bistümern Halberstadt, Hildesheim und Verden handeln.