Mit einer Plakat- und Postkartenkampagne weist das NETZwerk GEGEN häusliche und sexuelle Gewalt auf die bestehenden Beratungsangebote für Täter und Täterinnen bei häuslicher Gewalt hin. Sie sind an vielen Orten wie Kitas, Hausärzten, Supermärkte etc. mit außergewöhnlichen Fragen wie „Rückschlag?“ oder „Fehlschlag?“ zu finden. Anlass ist der internationale Tag „Frei sein - ohne Gewalt“.
Aufgrund er Corona-Auflagen verzichtete das NETZwerk darauf, zusammen mit Landrat Dr. Andreas Ebel die bekannte Fahne am Gifhorner Schlosshof aufzuhängen und damit auf die prekäre Situation der Opfer häuslicher Gewalt hinzuweisen.
Stattdessen nimmt das NETZwerk die Täter in den Blickpunkt der Aktion. Denn
„Täterberatung ist der beste Opferschutz“. Das gilt auch für den Landkreis Gifhorn. Viele Opfer häuslicher Gewalt nehmen die hiesigen Hilfsangebote bereits an und die Mitglieder des NETZwerkes GEGEN häusliche und sexuelle Gewalt im Landkreis unterstützen sie bestmöglich.
Dennoch bleibt eine Lücke: nämlich was Täter/-innen für sich tun können. Das hat der Landkreis schon vor einiger Zeit aufgenommen und Täter/-innenberatungsstellen in Gifhorn und in Wolfsburg eingerichtet.
Derzeit ist an der einen oder anderen Stelle die Zunahme krisenhafter Situationen zu beobachten, besonders in Familien.
Gewalttaten ereignen sich oftmals im sogenannten „sozialen Nahbereich“, das heißt in Familie oder Partnerschaft. Die Familie bzw. das familiäre und partnerschaftliche Umfeld ist der gefährlichste Ort für Frauen und Kinder, für Männer ist es eher der öffentliche Raum.
„Die von häuslicher Gewalt betroffenen Kinder, Männer und Frauen finden sich in einem Kreislauf immer wiederkehrender Gewalt wieder. Ohne Hilfe von außen gelingt es ihnen kaum, diesen Gewaltkreislauf zu durchbrechen“, so Kreis-Gleichstellungsbeauftragte und Leiterin des NETZwerkes Christine Gehrmann.
Die Ursachen für solche Taten sind vielfältig und ganz individuell. Dennoch lässt sich als Erklärung sagen, dass es sowohl den Tätern als auch den Opfern an angemessenen Handlungskompetenzen mangelt. Oftmals wurde in den Herkunftsfamilien auch schon geschlagen.
Wichtig ist hier, im Rahmen der Täterberatung Wege zu erarbeiten, wie der Gewaltkreislauf durchbrochen werden kann. Wie kann ich reagieren, wenn es kribbelig wird zwischen uns und wie können wir beide dann eine neue Art der Auseinandersetzung finden ohne Gewalt.
Sehr viele Täter wünschen sich das – die Täterberatung kann dazu einen Weg ebnen.
Die unverzichtbare Bedingung für eine erfolgreiche Täter/-innenberatung ist das Prinzip der Freiwilligkeit und der ehrlichen Motivation, das gewalttätige Handeln aufzugeben. Eine Aussage wie: “Ich will meine Frau/Kinder wirklich nicht mehr schlagen oder terrorisieren“ zeigt die Aufrichtigkeit einer ernsthaften Suche neue Handlungsweisen mit Hilfe der Täterberatung zu finden.
Es handelt sich hier um eine Beratung und nicht um eine Therapie.
Weitere Informationen und Kontakt über:
Täter- und Täterinnenberatung der AWO Gifhorn
Johannes Grieger
Mail: grieger@awo-bs.de
Tel. 05371/72 47 41
Täterberatung bei häuslicher Gewalt
Beratungs- und Kursangebote in
Gifhorn - Helmstedt - Wolfsburg
Pädagogisches Team:
Vanessa Reupke
Mail: vanessa.reupke@jugendhilfe-wolfenbuettel.de
Stefan Löhmann
Mail: stefan.loehmann@jugendhilfe-wolfenbuettel.de
Tel. 0173/75 64 416
Für alle weiteren Information:
Website des NETZwerkes GEGEN häusliche und sexuelle Gewalt unter:
www.gegen-häusliche-sexuelle-gewalt.de
sowie
Landkreis Gifhorn
Gleichstellungsbeauftragte
Christine Gehrmann
Schloßplatz 1
38518 Gifhorn
E-Mail: gleichstellungsbeauftragte@gifhorn.de
Tel. 05371/82-386