Die Corona-Krise hat während des letzten Jahres verdeutlicht, wie wichtig eine schnelle und stabile Internetverbindung ist. Während die Bürgerinnen und Bürger vermehrt im Homeoffice arbeiten und die Kinder am Homeschooling teilnehmen, wird die Internetleitung strapaziert. Aber auch im Präsenzunterricht kommen Tablets und Computer immer mehr zum Einsatz, sodass auch an den Schulen im gesamten Landkreis Gifhorn eine gute Internetanbindung notwendig ist.
Um dieser Anforderung gerecht zu werden, hat der Landkreis Gifhorn bereits im März 2020 mit einem Markterkundungsverfahren die Versorgungssituation der Schulstandorte bei den jeweiligen Telekommunikationsunternehmen abgefragt. Förderberechtigte Ausbildungs- und Weiterbildungsstätte sowie Krankenhäuser wurden in diesem Zuge ebenfalls unter die Lupe genommen. Auf Basis des Markterkundungsverfahren wurde für einen geförderten Anschluss der Schul- und Krankenhausstandorte an das Glasfasernetz ein Kostenrahmen in Höhe von 18 Millionen Euro für 2021 veranschlagt. Dem geförderten Ausbau geht eine Netzplanung, eine europaweite Ausschreibung des Netzbetriebes sowie eine europaweite Ausschreibung der Baumaßnahmen voraus, was zu einem mehrjährigen Projektzeitraum führt. Das Vorgehen wurde im Wirtschaftsausschuss erläutert und vom Kreistag im Dezember 2020 die erforderlichen Haushaltsmittel bereitgestellt.
„Mit dem kreiseigenen Ausbau der weißen Flecken waren und sind wir ein wichtiger Vorreiter, um das gesamte Kreisgebiet mit Glasfaser zu erschließen“, stellt Landrat Dr. Andreas Ebel rückblickend fest. „Erst dadurch ist Bewegung in den Markt gekommen. Nunmehr hat sich bezüglich des Breitbandausbaus eine neue, marktwirtschaftliche Konkurrenzsituation entwickelt und der Landkreis Gifhorn ist für Telekommunikationsunternehmen wieder attraktiv geworden.“
Die Kreisverwaltung verzeichnet aufgrund dieser gestiegenen Aktivitäten nun ein höheres Interesse der Unternehmen am Anschluss von Schulen und Krankenhäusern. Aus diesem Grund schafft die Kreisverwaltung die Rahmenbedingungen, um einen Vergleich aufstellen zu können, ob ein geförderter Ausbau oder ein eigenwirtschaftlicher Ausbau durch die Telekommunikationsunternehmen effizienter ist. Neben dem finanziellen Rahmen ist in erster Linie auch die zeitliche Umsetzbarkeit zu beachten. Nach Abwägung der wirtschaftlichen Faktoren hat die Kreisverwaltung vereinzelte Aufträge bereits erteilt. So werden beispielsweise die IGS Sassenburg und das Sybilla-Merian-Gymnasium von anderen Telekommunikationsunternehmen für den Glasfaserausbau erschlossen. Einige Schul- und Krankenhausstandorte im Landkreis Gifhorn können z. B. auch durch den kreiseigenen Glasfaserausbau erschlossen werden. Für die übrigen Schulstandorte werden derzeit schnelle Anschlussmöglichkeiten geprüft.
Bis zum April 2021 wird die Kreisverwaltung alle Maßnahmen und Vorbereitungen für den künftigen Fahrplan treffen, um den politischen Gremien einen Entscheidungsvorschlag zur weiteren Vorgehensweise vorzulegen.
„Wir als Kreisverwaltung haben einen entscheidenden Teil dazu beigetragen, dass der jetzt wahrzunehmende eigenwirtschaftliche Ausbau von schwarzen Flecken durch verschiedene
Telekommunikationsunternehmen stattfindet. Dies gilt auch für die vorliegenden Angebote zum Ausbau von Schulstandorten“, betont Landrat Dr. Andreas Ebel abschließend.