Impfzentrum - Rückschau und Ausblick

veröffentlicht: am 29.09.2021     Presseinformation

Entsprechend des Einsatzauftrages des Landes Niedersachsen ist das Impfzentrum des Landkreises Gifhorn, wie alle niedersächsischen Impfzentren auch, zum 30. September 2021 aufzulösen.

Am 21. September wurden die letzten stationären Impfungen im Impfzentrum durchgeführt. Zurzeit finden Aufräum- und Rückbaumaßnahmen statt, so dass die Stadthalle am 30. September wieder für ihren bestimmungsgemäßen Gebrauch übergeben werden kann.

In den vergangenen neuneinhalb Monaten fanden insgesamt 119.744 Impfungen mit mobilen Teams in der Fläche und stationär im Impfzentrum statt. Mehr als 200 Personen waren vom Beginn bis zum Ende der Impfkampagne für das Impfzentrum im Einsatz. Hierbei handelte es sich sowohl um Personal der Kreisverwaltung als auch um Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, haupt- und ehrenamtliche Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes, um Ärztinnen und Ärzte aus dem Landkreis Gifhorn sowie deren Praxispersonal.

 

Ein kurzer Rückblick

Der eigentlich geplante Starttermin am 15. Dezember 2020 verlief leider keineswegs reibungslos, da die Lieferung der erforderlichen EDV-Ausstattung durch das Land Niedersachsen bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfolgt war und überdies kein Impfstoff zur Verfügung stand. Am 5. Januar 2021 konnten dann im Landkreis Gifhorn die ersten mobilen Impfteams in den Alters- und Pflegeeinrichtungen mit den Impfungen starten.

Aufgrund des weiter fehlenden Impfstoffs begannen die stationären Impfungen im Gifhorner Impfzentrum erst am 12. Februar diesen Jahres. Bis zum Juni 2021 wurde die Impfkampagne im Wesentlichen durch die nach der Coronavirus-Impfverordnung vorzunehmenden Priorisierungen sowie den weiterhin noch nicht ausreichend zur Verfügung stehenden Impfstoff bestimmt. Nach Lösung dieses Problems wurden dann am 7. Juni 2021 alle Priorisierungen aufgehoben. In der Folge reduzierte sich die Warteliste bereits bis Anfang Juli auf rund 450 Personen und ab Mitte Juli konnten Impfungen sogar ohne vorherige Terminvereinbarung durchgeführt werden. Von Mitte Juli bis Anfang September wurden zudem etliche Sonderimpfaktionen – beispielsweise in den Gebietseinheiten, an Schulen oder „Late Night“-impfen – durchgeführt, um die Impfquote zu erhöhen.

Das Impfzentrum hatte während seiner Betriebszeit – unter anderem mit wechselnden Lieferzusagen für die Impfstoffe oder mit extrem kurzfristig umzusetzenden Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) – viele Herausforderungen zu bewältigen. Trotz aller Widrigkeiten gab es jedoch viele positive Rückmeldungen der Geimpften. Die Bürgerinnen und Bürger fühlten sich gut betreut und die gut eingespielte Arbeitsabläufe ermöglichten zügige Impfungen ohne lange Wartezeiten.

 

Ausblick: Mobile Impfteams (MIT)

Ab dem 1. Oktober 2021 werden landesweit die mobilen Impfteams (MIT) dem öffentlichen Gesundheitsdienst zugeordnet. Der entsprechende Erlass des Landes Niedersachsen dazu liegt der Kreisverwaltung vor. Die Organisation obliegt den jeweiligen Landkreisen und kreisfreien Städten.

Der Rückbau der stationären Impfzentren geht dabei direkt in den Aufbau der mobilen Impfteams über. Teile der Ausstattung und Verbrauchsmaterialen aus dem Impfzentrum werden vom Gesundheitsamt für die mobilen Impfteams übernommen. Die IT-Ausstattung wird zentral durch das Land Niedersachsen zur Verfügung gestellt. Impfstoff wird in Zukunft nicht mehr zentral über das Land, sondern über das Regelsystem (Großhändler, Apotheken) bezogen.

Gemäß des Einsatzauftrages werden die MITs insbesondere für drei Einsatz-Szenarien vorgehalten:

  • für die gezielte aufsuchende Impfung in Gemeinschaftseinrichtungen
  • für die gezielte aufsuchende Impfung bestimmter vulnerabler Gruppen oder
  • für die gezielte aufsuchende Impfung in akuten regionalen Fällen

Der Start der Impfungen durch die mobilen Impfteams wird ab Mitte Oktober erfolgen. Grund hierfür ist, dass sowohl das IT-System des Landes Niedersachsen als auch die Impfstofflogistik neu organisiert werden müssen.

 

Aktueller Sachstand zur dritten Corona-Impfung

Die STIKO empfiehlt derzeit Corona-Auffrischungsimpfungen bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Auf eine generelle Empfehlung bei Seniorinnen und Senioren wird bisher verzichtet. Eine Empfehlung für die sogenannten „Booster“ nach Altersgruppen gibt die STIKO derzeit noch nicht. Allerdings haben die Gesundheitsminister der Bundesländer bereits Anfang September beschlossen, die Auffrischungsimpfung älteren und pflegebedürftigen Personen anzubieten. Dieses umfasst auch Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen.

Ein Angebot von Auffrischungsimpfungen in dementsprechenden Gemeinschaftseinrichtungen für Bewohnerinnen und Bewohner sowie dem Personal durch die MITs wird es frühestens ab Mitte Oktober geben. Der Zeitpunkt ist abhängig von der IT des Landes Niedersachsen, der Impfstofflieferung und der noch ausstehenden STIKO-Empfehlung. Vorbereitungen hierfür werden jedoch bereits getroffen.

Nach den Herbstferien, also ab dem 1. November 2021, ist eine erste niedersachsenweite Impfaktion in den Schulen geplant.