Auf dem Programm stehen Lesungen, Workshops, Vorträge und Aktionsstände. Das gesamte Programm gibt es hier.
Jedes Jahr wird während der Orange Days vom 25. November, dem Internationalen Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen, bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, weltweit auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht.
Die vier hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten Verena Maibaum (Landkreis Gifhorn), Sevdeal Erkan-Cours (Stadt Gifhorn), Barbara Haferkamp-Weber (Samtgemeinde Meinersen) und Rukiye Cankiran (Samtgemeinde Papenteich) laden ein: Eröffnung am 25.11.24 um 17:30 Uhr gemeinsam Flagge hissen am Schloss Gifhorn und im Anschluss Veranstaltung mit Kurzvortrag im Kaminraum.
Als Zeichen der Solidarität werden während der 16-tägigen Kampagne unter anderem im gesamten Landkreis Gifhorn verschiedene Aktionen und Veranstaltungen stattfinden. Nach italienischem Vorbild werden wie im Vorjahr rote Stühle im öffentlichen Raum stehen. Diese leeren Stühle besetzen symbolisch den Platz für die vielen ermordeten Frauen.
Gewalt gegen Frauen nimmt auch in Deutschland zu, fast jeden zweiten Tag wird eine Frau von ihrem Partner oder Expartner ermordet, 2023 waren es 155 Frauen. Am 7. Dezember soll mit 155 roten Frauen- und Kinderschuhen in der Fußgängerzone in Gifhorn auf diese Morde aufmerksam gemacht werden.
Gewalt in der Partnerschaft ist für viele Frauen Alltag. Dennoch zeigen Betroffene diese Gewalttaten aus Angst oder Scham nicht an, womit diese hinter verschlossenen Türen bleiben. Jede Stunde erfahren in Deutschland 14 Frauen Gewalt. Lange Verfahren und die geringen Aussichten auf eine Verurteilung des Täters – aus Mangel an Beweisen – erschweren es den Opfern von Gewalt, für die Bestrafung der Täter zu kämpfen. Offizielle Zahlen beleuchten das sogenannte Hellfeld, also die Taten, die bei der Polizei gemeldet werden und sind damit nur die Spitze des Eisbergs.
Der gefährlichste Ort für eine Frau ist statistisch gesehen ihr Zuhause. Hier werden weltweit die meisten Frauen ermordet. Insbesondere der Zeitpunkt einer Trennung bedeutet für Frauen höchste Lebensgefahr.
Der grausame und perfide Vergewaltigungsprozess in Avignon bewegt derzeit die Welt: Ein Ehemann betäubt seine Frau, vergewaltigt diese und bietet sie bewusstlos vielen weiteren Männern an, während er die Taten auch filmt. Der Fall kommt nur durch Zufall ans Licht. Der Täter wird dabei erwischt, wie er andere Frauen unter dem Rock filmt, und bei den Ermittlungen werden auch seine Vergewaltigungs-Videos entdeckt. Der Fall wird auf Wunsch des Opfers, seiner Ehefrau, öffentlich verhandelt. “Die Scham muss die Seite wechseln!“, sagt die 72-Jährige und zeigt außergewöhnlichen Mut, sich gegen die Verbrechen ihres Ehemannes zu wehren.
Auch wir sind davon überzeugt, sagen die vier hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten: Es muss ein gesellschaftlicher Wandel, ein Umdenken stattfinden. Nicht die Opfer müssen sich schämen, weglaufen oder verstecken, sondern die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden und ihr Verhalten ändern. Gewalt geht uns alle an und wir müssen Betroffenen zeigen, dass sie nicht allein sind. Gewalt ist eine schwerwiegende Straftat und nie privat.Gemeinsam können wir eine laute Stimme gegen Gewalt sein!