Vergangen Samstag stieg Kreis- und Stadtarchäologe Dr. Ingo Eichfeld aufs Dach. Zusammen mit Historiker Lennart Bohnenkamp von der Technischen Universität Braunschweig, untersuchten beide, ob es sich bei den kugelförmigen Verzierungen auf den Giebeln des Torhauses und der Schlosskapelle des Gifhorner Schlosses um alte, steinerne Kanonenkugeln handelt.
Am 20. Juni 1519 wurden im Zuge der sogenannten Hildesheimer Stiftsfehde "Giffhorn und andere blecke und dorppe affgebrandt". Mehrere Fundstellen von steinernen Kanonenkugeln im heutigen Stadtgebiet zeugen von dieser schlimmen Zeit. Nach der Zerstörung wurde der Ort wiederaufgebaut. Zu den neu errichteten Gebäuden gehörten auch das Schloss Gifhorn und das sogenannte Kavalierhaus am Steinweg. Die als Schmuck auf dem Giebel des Torhauses und der Kapelle des Gifhorner Schlosses sowie auf dem Kavalierhaus montierten Kugeln ähneln den steinernen Kanonenkugeln, die damals leicht verfügbar gewesen sein müssen.
Unterstützt wurde das Vorhaben von Roland Vasel und Jonas Brandt von der Freiwilligen Feuerwehr Gifhorn, die ihren neuen Leiterwagen im Dienste der Wissenschaft zur Verfügung stellte und so eine Untersuchung der Kanonenkugeln in ca. 20 Metern Höhe erst ermöglichte. Vielen Dank für die Unterstützung!
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