Der Landkreis Gifhorn engagiert sich stark für den Umwelt- und Naturschutz. Mit dem Programm „Landkreis Gifhorn – natürlich wild“ steht vor allem die Förderung der Insektenvielfalt im Vordergrund.
Um dieses Ziel gemeinsam zu erreichen, waren vor allem Kommunen, Verbände, Vereine und Initiativen sowie Landwirte aufgerufen, freie Flächen in der Landschaft, Ackerflächen oder Flächen am Wegrand zu nutzen, um dort langfristig heimische Pflanzenarten anzusiedeln. Aber auch Privatpersonen konnten sich bei der Gifhorner Kreisverwaltung melden, wenn die Flächeneigentümer mit einer neuen Bepflanzung einverstanden sind und die Voraussetzungen stimmen. Durch eine Vielfalt neuer Pflanzen soll der Artenreichtum im Landkreis Gifhorn gefördert werden.
Alle Interessierten hatten bis zum 1. September 2020 Zeit, einen Antrag einzureichen. Insgesamt 64 Anträge sind bei der Kreisverwaltung eingegangen. Davon können nun 46 Projektideen und Maßnahmenvorschläge umgesetzt werden.
Landrat Dr. Andreas Ebel ist zufrieden: „Die Anträge enthalten ganz viele verschiedene und sinnvolle Ideen, um die Landschaft nachhaltig zu bereichern. So können wir alle zusammen die Artenvielfalt im Landkreis Gifhorn fördern.“
Unter allen eingereichten Anträgen dominieren die Bestellungen für Obstbaumreihen oder Streuobstwiesen. Das ist erfreulich, denn alte Streuobstbestände können bis zu 300 Arten beherbergen und bieten damit erhebliches Potential für die Insekten- und Artenförderung. Insgesamt haben die Teilnehmer an dem Programm „Natürlich wild“ rund 3.300 Gehölze beantragt. Davon sind rund 700 Hochstammobstbäume, etwa 500 Laubbäume und ca. 2100 Strauchgehölze für Hecken. Daneben werden laut Anträgen drei dauerhafte Blühflächen entstehen. Die Anträge kamen aus allen Kommunen des Landkreises Gifhorn. Besonders stark war das Interesse in den Samtgemeinden Brome und Isenbüttel sowie im Stadtgebiet Wittingen.
Die Kosten für die Pflanzen übernimmt der Landkreis Gifhorn. Darüber hinaus beteiligt sich die Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg finanziell. Zusätzlich übernimmt der Landkreis Gifhorn ein Viertel der Materialkosten für Zäune, die aufgebaut werden müssen, um die neu geschaffenen Flächen abzugrenzen.
Landrat Dr. Andreas Ebel bilanziert: „Die Anzahl der Anträge und damit bestellter Bäume und Sträucher zeigt, wie sehr den Bürgerinnen und Bürgern der Naturschutz, die Umwelt und damit der Artenschutz am Herzen liegt. Unser Programm trifft den Nerv der Zeit und wir freuen uns, dass wir auf diese Weise das Engagement vieler Kommunen, Verbänden, Vereinigungen, Vereinen und Initiativen unterstützen können.“
Im nächsten Schritt bestellt die Kreisverwaltung alle gewünschten Pflanzen zentral und liefert diese an die Vereine, Verbände, Organisationen und Landwirte aus. Für Samstag, den 14. November 2020, ist ein gemeinsamer Pflanztag, ähnlich wie beim Aktionstag „Sauberer Landkreis“ geplant. Dort werden alle Bäume und Sträucher gemeinsam eingesetzt.