Landrat Dr. Andreas Ebel bereiste in diesem Jahr die Samtgemeinde Wesendorf sowie die Stadt Gifhorn. Auf der Strecke lagen zahlreiche Unternehmen, mit deren Inhabern sich Landrat Dr. Andreas Ebel über Erfolge und Sorgen austauschte.
In der Samtgemeinde Wesendorf war das thematische Spektrum groß. Von modernster Technik, über jahrhundertealte Familienbetriebe, generationenübergreifende Projekte bis hin zu exotischen Tieren war alles dabei.
Startpunkt der Sommertour war die Firma Copting aus Braunschweig, die ihr Übungsgelände im Hammersteinpark in Wesendorf hat. Auf dem großzügigen Gelände testet Geschäftsführer Christian Kaiser mit seinem fünfköpfigen Team selbst entwickelte und für Kunden individuell zugeschnittene Drohnen. Die Polizei, Spezialeinsatzkommandos und Feuerwehren bildet die Firma Copting aus, damit die Drohnen bei Einsätzen zielgerichtet eingesetzt werden können. Sie können mit Wärmebild- oder Nachtsichtkameras ausgestattet werden und so bei der Personensuche unterstützen. Die Industrie setzt Drohnen beispielsweise ein, um Dachkontrollen durchzuführen. Nach vielen Informationen und einer kurzen Einweisung testete Landrat Dr. Andreas Ebel die Steuerung der Drohne selbst: „Es ist beeindruckend, wie weit der Stand der Technik ist und was die Drohnen alles können. Auch in der Kreisverwaltung planen wir in Abstimmung mit der Kreisfeuerwehr, eine Drohne anzuschaffen, die in der Feuerwehrtechnischen Zentrale stationiert wird. Dafür lassen wir dann ebenfalls einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schulen.“
Traditionell und trotzdem modern geht es in der neu gestalteten Ortsmitte von Wahrenholz zu. Landrat Dr. Andreas Ebel nahm sich Zeit, um mit allen Beteiligten, die sich teilweise seit 2013 mit dem groß angelegten Projekt beschäftigen, auszutauschen. Mitbegründer der neuen Ortsmitte ist Ernst Pape, zugleich stellvertretender Bürgermeister in Wahrenholz. Er präsentierte die Pläne und die bisherigen Ergebnisse. Seit gut einem Jahr ist die ambulant betreute Wohngemeinschaft mitten im Ort bezugsfertig. Acht Zimmer beinhaltet das Gebäude. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden hier vom ambulanten Pflegedienst rund um die Uhr betreut. Gekocht wird gemeinsam im Herzstück des Neubaus, in der großen, gemütlichen Küche. Der Pflegedienst Bettina Harms betreut die Bewohnerinnen und Bewohner. Ein ähnliches Konzept entsteht gegenüber der Wohngemeinschaft. Hier sind ab nächstem Jahr 20 barrierefreie Wohnungen geplant, die die Firma Bauschulz errichtet. Auch hier kann ein ambulanter Pflegedienst bei Bedarf aktiviert werden. Ernst Pape betont das Ziel des Projektes: „Wir Wahrenholzer schaffen hier vorrangig etwas für Wahrenholzer und die Region. Das berücksichtigen wir auch bei der Vermietung der Wohnungen.“ Ein Glücksgriff für das Projekt sei auch der Einzug der Ärztin Dr. med. Julia Hüffer gewesen. Sie kann spontan Hausbesuche machen und nimmt junge und ältere Patienten in ihrer hell und modern gestalteten Praxis in der Ortsmitte auf. Die Bäckerei Meyer ist mit ihrem Café ebenfalls ein gern genommener Treffpunkt für Jung und Alt. Durch die Corona-Krise bemerkt Inhaber Herbert Meyer allerdings, dass die älteren Gäste weiterhin nur selten zu Besuch kommen. Für die Mobilität der Wahrenholzer und aller Bewohnerinnen und Bewohner der Samtgemeinde Wesendorf sorgt der Bürgerbusverein Isenhagener Land. Montags bis freitags fährt der kleine rote Bus durch die Samtgemeinde und verbindet Punkte, die der öffentliche Personennahverkehr nicht erreicht.
Landrat Dr. Andreas Ebel lobt: „In Wahrenholz wird bürgerschaftliches Engagement, Zusammenhalt und Tradition gelebt. Die Bürger unterstützen sich gegenseitig, haben moderne Ideen und gehen große Projekte an. Das ist ein Vorzeigeprojekt im Landkreis Gifhorn und es ist wunderbar zu sehen, wie gut sich die Ortsmitte entwickelt.“
Die Route führte Landrat Dr. Andreas Ebel unter anderem auch in die wilde Tierwelt. In Schönewörde warteten ca. 80 große und kleine Strauße auf ihn. David Kröger hat die Straussig GbR zusammen mit seinem Vater und Bruder auf dem eigenen Hof gegründet. Vom ursprünglichen Milchviehbetrieb wechselte Familie Kröger zur Mutterkuhhaltung und seit fünf Jahren zur Haltung von Straußen. Die Küken deutscher Herkunft werden zugekauft und inzwischen in der eigenen Hofschlachterei nach ein bis zwei Jahren geschlachtet. Das Straußenfleisch verkauft Familie Kröger im eigenen Hofladen. Wer hier einkauft, kann sich von der artgerechten Haltung der Tiere direkt vor Ort überzeugen und erhält Gratistipps, um das Straußenfleisch schmackhaft zuzubereiten. Bei der Umsetzung der eigenen Schlachtung lobte David Kröger die gute Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt des Landkreises Gifhorn. Das hört Landrat Dr. Andreas Ebel gern: „Es freut mich, wenn die Kommunikation zwischen unserer Verwaltung und den Landwirten stimmt. Die Strauße sind einmalig im Landkreis Gifhorn und sie zeigen, wie vielfältig regionale Produkte sein können.“
Lokal ist auch Thema auf dem Hof der Familie Laue in Ummern. Seit 1416 ist der Hof in Familienbesitz, aktuell lebt dort die 23. Generation, der Name Laue blieb immer bestehen. Das Konzept des Hofladens ist einfach: Es gibt, was geerntet wird. Neben Kartoffeln, Gemüse und Obst halten die Laues auch etwa 1.000 Schweine, die antibiotikafrei aufgezogen werden, sowie Rinder. Das Fleisch ist meistens schon verkauft, bevor geschlachtet wird. Der Bezug zu den Tieren ist groß. Die jüngste Generation vermittelt in den Sozialen Medien wie Facebook und Instagram einen Eindruck vom Hofleben und dem Leben der Tiere. Auch Bürgermeisterin Mirijam Müller sagt: „Der Hof wird von den Leuten im Ort gut angenommen.“
Landrat Dr. Andreas Ebel ergänzt: „Familienbetriebe wie der Hof der Laues machen den Landkreis Gifhorn aus. Hier zeigt sich, dass die Vermarktung von Heimatprodukten genau der richtige Weg ist. Die Bürgerinnen und Bürger schätzen die Produkte, die direkt aus dem Landkreis kommen und stärken damit die Betriebe vor Ort. Das ist viel wert.“
Einen weiteren Generationenbetrieb besuchte Landrat Dr. Andreas Ebel in Groß Oesingen. Dort betreibt die Familie Heers seit 176 Jahren, mittlerweile in siebter Generation, das Schuh- und Sporthaus Heers. Stefanie Heers erklärt das Konzept: „Bei uns ist die Dienstleistung wichtig. Ob Reparaturen, orthopädische Einlagen, Schuhzurichtungen, Reparaturen, Flock und Druck oder spezielle Größen, wir bieten unseren Kundinnen und Kunden einen besonderen Service.“ Im Schuhhaus Heers steht die Dienstleistung an oberster Stelle. Kundinnen und Kunden können sicher sein, dass ihr Schuh hier fachkundig vom gelernten Orthopädieschuhmacher persönlich repariert wird. Dahingehend haben die Eheleute Heers auch ihr Angebot angepasst. Die Auswahl an Sportschuhen ist inzwischen kleiner, Kinderschuhe führt das Schuhhaus nicht mehr. Dafür ist die Konkurrenz durch Anbieter im Internet zu groß für den Familienbetrieb. Sie setzen stattdessen auf Stammkunden und diejenigen, die das Schuhmacher-Handwerk von Inhaber Carsten Heers zu schätzen wissen.
Landrat Dr. Andreas Ebel zollt dem Schuhhaus Respekt: „In Zeiten des Onlinehandels ist es schwer, als traditionelles Geschäft mithalten zu können. Die Auswahl im Internet ist natürlich bedeutend größer. Aber was das Schuhhaus Heers ausmacht, ist die kompetente Beratung, die Auswahl und der verlässliche Service. Ich freue mich, dass wir solche Geschäfte im Landkreis Gifhorn haben.“