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Maul- und Klauenseuche in Deutschland festgestellt

veröffentlicht: am 14.01.2025     Presseinformation

Das Veterinäramt informiert über die Krankheit und Sicherheitsmaßnahmen.

Am 10.01.2025 wurde ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln im  Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg amtlich festgestellt. Entsprechende Bekämpfungs- und Schutzmaßnahmen wurden durch die zuständigen Behörden eingeleitet. Die epidemiologischen Ermittlungen zur Eintragsursache laufen.

Niedersachsen ist aktuell nicht von Sperrzonen betroffen. Allerdings hat Deutschland durch den Ausbruch den Status „MKS-frei“ verloren. Dies geht mit entsprechenden Handelseinschränkungen einher.

Die MKS ist eine hochansteckende, akut verlaufende, fieberhafte Viruserkrankung. Sie kann alle Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Rot-, Reh- und Damwild befallen. Für den Menschen stellt die MKS keine gesundheitliche Gefahr dar.

An MKS erkrankte Tiere leiden in der Regel unter erheblichen Schmerzen. Nicht nur das Aufstehen und Laufen kann zur Qual werden, sondern die Tiere vermeiden wegen Schmerzen im Maulbereich auch das Fressen. Die geringe bzw. fehlende Futteraufnahme schwächt die Tiere zunehmend. So geht bei Milchkühen beispielsweise die Milch drastisch zurück.

In der Europäischen Union gelten für Länder mit MKS-Ausbrüchen strikte Handelsrestriktionen sowohl für lebende Klauentiere als auch deren Produkte. Somit ist ein Ausbruch dieser Tierseuche nicht nur mit Leiden für die Tiere, sondern auch mit erheblichen wirtschaftlichen Einbußen für die Tierhalter verbunden. MKS ist eine der wirtschaftlich folgenreichsten Tierseuchen.

Wie erkennt man die Maul- und Klauenseuche?

Anzeichen für eine mögliche Infektion können sein:

  • Störung des Allgemeinbefindens (Fieber, Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit)
  • Blasenbildung im Bereich der Lippen, des Zahnfleisches und auf der Zunge
  • Blasenbildung im Bereich der Klauen, insbesondere im Zwischenklauenbereich
  • Blasenbildung im Bereich der Euter- und Zitzenhaut sowie ggf. Milchrückgang
  • Vermehrtes Speicheln bei erkrankten Tieren
  • Schmerzen beim Aufstehen und Lahmen beim Gehen (insbesondere Schafe)

In den Blasen ist der MKS-Erreger massenhaft enthalten. Die Blasen reißen nach kurzer Zeit auf und der Inhalt entleert sich. Dadurch verbreitet sich der Tierseuchenerreger schnell weiter. Die Erkrankungsrate liegt in den meisten Fällen bei 100 Prozent, die Sterblichkeitsrate bei 2 bis 5 Prozent.

Wie wird die Maul- und Klauenseuche übertragen?

direkt: von Tier zu Tier über Sekrete und Exkrete indirekt: über Menschen, Fahrzeuge, Milch, Knochen, Häute, Borsten, Fleisch und Fleischerzeugnisse, etc. Der Mensch kann die Seuche durch nicht gereinigte und desinfizierte Kleidung, Schuhe oder Hände übertragen und weitertragen.

Das Virus der MKS hat eine sehr hohe Widerstandskraft gegenüber der Außenwelt. Im Erdboden, in Abwässern oder Jauche sowie gefroren oder eingetrocknet (in Haaren, Kleidern, Schuhen, Heu, etc.) kann es über Monate bis Jahre überleben.

Zu beachtende Biosicherheitsmaßnahmen:

  • Verzichten Sie zum Schutz der heimischen Klauentiere auf Mitbringsel wie Wurst, Fleisch oder Trophäen von Klauentieren aus dem Urlaub im Ausland
  • Verfüttern Sie niemals Küchenabfälle oder Essensreste an Klauentiere!
  • Schützen Sie Ihren eigenen Klauentierbestand, indem Sie alle betriebsfremden Personen, wie zum Beispiel die Tierärztin, den Besamungstechniker, die Nachbarin oder Besucher nur in betriebseigener Schutzkleidung den Stall betreten lassen.
  • Informieren Sie schon bei dem geringsten Verdacht auf MKS Ihren Tierarzt, denn: Ein nicht geäußerter Verdacht kann verheerende Folgen haben, ein unbegründeter Verdacht hat dagegen keine!

Bei Fragen zur MKS wenden Sie sich bitte an Ihr zuständiges Veterinäramt. Hier im Landkreis Gifhorn erreichen Sie das Veterinäramt unter der Telefonnummer 05371 82-393 oder unter der E-Mail-Adresse veterinaeramt(at)gifhorn.de. Neuigkeiten, die den Landkreis Gifhorn betreffen, werden auf der Website veröffentlicht.