Haben ein Netzwerk für psychische Krisen rund um die Geburt aufgebaut: Landrat Dr. Andreas Ebel, Dr. Christiane Steiner, Abteilungsleiterin des amtsärztlichen Dienstes, Michaela Steingräber von der AWO und Kreisrat Rolf Amelsberg.

Haben ein Netzwerk für psychische Krisen rund um die Geburt aufgebaut: Landrat Dr. Andreas Ebel, Dr. Christiane Steiner, Abteilungsleiterin des amtsärztlichen Dienstes, Michaela Steingräber von der AWO und Kreisrat Rolf Amelsberg.

Neues Netzwerk „Psychische Krisen rund um die Geburt"

veröffentlicht: am 20.02.2020     Presseinformation

Die Geburt des eigenen Kindes soll ein schöner und unvergesslicher Moment werden. Für einige Frauen ist die Zeit nach der Geburt allerdings verbunden mit einer psychischen Krise.

Bei zehn bis 20 Prozent der Mütter klingt das Stimmungstief nach der Geburt des Kindes nicht ab, sondern aus dem sogenannten Baby Blues entwickeln sich eine postpartale Depression, Ängste und Zwänge. Trotzdem fehlt es bislang häufig an professioneller Beratung für betroffene Mütter, Eltern und Familien.

Der Landkreis Gifhorn möchte daran etwas ändern. Dafür hat Dr. Christiane Steiner, Gynäkologin und Sozialmedizinerin im Gesundheitsamt des Landkreises Gifhorn, im Rahmen der Gesundheitsförderung und Prävention ein Netzwerk aus Fachärzten, Hebammen, Psychotherapeuten und Pädagogen ins Leben gerufen. Ziel des Netzwerkes ist es, Frauen mit psychischen Krisen rund um die Geburt und ihre Familien umfassend zu informieren.

„Es ist notwendig“, findet Landrat Dr. Andreas Ebel, „möglichst zeitnahe und niederschwellige Hilfen anzubieten, wenn Frauen nach der Geburt ihres Kindes mit Depressionen zu kämpfen haben. Wir möchten diese Frauen im Landkreis aktiv unterstützen und ihnen Anlaufstellen geben, wo sie Hilfe und Austauschmöglichkeiten finden.“

Meistens ist es eine schwierige Situation, wenn sich das erhoffte Familienglück nach der Geburt nicht einstellt. Michaela Steingräber, Dipl.-Pädagogin und systemische Familien- und Paartherapeutin, weiß aus ihrer Beratungstätigkeit bei der AWO, dass betroffene Mütter sich in ihrem Denken, Fühlen und Handeln oft nicht mehr wiedererkennen. Sie äußern Unsicherheiten im Kontakt und in der Versorgung ihres Kindes und entwickeln häufig Schuld- und Schamgefühle. „Auch die Beziehung zum Partner ist dadurch belastet und verstärkt die Symptome“, so Michaela Steingräber.

Vor diesem Hintergrund bietet die AWO-Beratungsstelle in der Oldaustraße 32 in Gifhorn unter Leitung von Michaela Steingräber in Kooperation mit dem Gesundheitsamt des Landkreises ab dem 13. März 2020 eine Gruppe für betroffene Frauen an. Weitere Informationen und eine Anmeldung sind telefonisch möglich: 05371 724741.