Im Revier Dalldorf an der Oker (Hegering Hillerse) wird seit ca. 10 Monaten aktiv die Fallenjagd auf das Nutria ausgeübt, da stark ansteigende Schäden durch deren Untergrabungen den Uferbereich gefährden.
Jägerschaft Gifhorn e. V. · Pressemitteilung · 15. Mai 2019
Am Flusslauf wurden zwei Fallen im Abstand von 400 – 500 m stationiert, in der Nähe der Lebendfallen Kameras montiert, um rund um die Fallen Aktivitäten der Nutrias auswerten zu können.
Vor drei bis vier Monaten begannen erste Manipulationen an den Fallen. Die fein justierten Auslöser der mit Folie und Sand abgedeckten Drahtkastenfallen wurden „zugetreten“.
Was anfangs noch als sporadisch betrachtet wurde, hat sich in den letzten 3 Wochen auf ständig gesteigert und gipfelte bei den täglichen Kontrollen darin, dass eine Falle in die Oker geworfen und die montierte Kamera mit SD-Karte (Wert: ca. 230€) entweder gestohlen oder ebenfalls ins Wasser geworfen wurde.
Die Sachkundigen für Fallenjagd vor Ort sind sich sicher, dass so mehr als fünf Nutrias freigelassen wurden, denn eindeutige, fängische Anzeichen in den Fallen, wie Apfelreste und Losungen konnten festgestellt werden.
Die Revierjäger und Fallensachkundigen haben in den vergangenen Monaten immer wieder das Gespräch mit Spaziergänger/innen vor Ort geführt und für umfassende Aufklärung zum Wie und Warum der Fallenjagd auf Nutrias an dem Gewässer gesorgt.
Die Zuwegung zu den Fallenstandorten führt in eine Sackgasse und die Platzierungen der Fallen sind nicht ohne weiteres einsehbar. Deshalb gehen sie von der Möglichkeit aus, dass es sich bei dem/den Täter/n um ortskundige Personen handelt.
Der Hegeringsleiter und die Fallenbetreuer sehen sich jetzt gezwungen, eine Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten.
Im Landkreis Gifhorn leben zahlreiche Wildarten, die ursprünglich nicht in unserer Gegend heimisch sind. Dazu gehören insbesondere Nutria, Waschbär und Marderhund. In Ermangelung von natürlichen Feinden steigen diese Populationen überproportional an. Da sie inzwischen durch ihre Reproduktion und Lebensweise ernsthaft nachteilige Folgen für Natur, Mensch und Wirtschaft haben, werden sie den invasiven Arten zugerechnet. Auch im Landkreis Gifhorn steigen die naturschutzfachlichen und wirtschaftlichen Probleme und die Gefährdung der Gesundheit insbesondere für heimische Tierarten, sodass eine verstärkte Bejagung im öffentlichen Interesse unumgänglich wird.
Daher weist Landrat Herr Dr. Ebel nochmal eindringlich darauf hin: „Wir brauchen im Landkreis eine professionelle, sichere und effektive Jagd auf Nutria, Waschbär und Marderhund durch die Jägerinnen und Jäger. Daher möchte ich die Bevölkerung aufrufen, das Engagement der Jägerschaft zu begrüßen und die Störung der Fallenjagd zu unterlassen!“