Das Corona-Virus hat Einfluss auf viele Bereiche des Alltags. Ebenso verändert es die deutsche Bildungslandschaft: lernen soll digitaler werden. In Zeiten von Homeoffice und Schulschließungen zeigte sich, wie wichtig es ist, auch über Distanz den Kontakt zwischen Kolleginnen und Kollegen, zwischen Lehrern und Schülern und den Schülern untereinander zu halten.
Das Niedersächsische Kultusministerium hat dafür eine Lösung geschaffen, der sich auch der Landkreis Gifhorn anschließt. Mehrere tausend Schulen aus ganz Niedersachsen zeigten ihr Interesse an dem Projekt "Niedersachsen.cloud", einer gemeinsamen Arbeitsplattform. Im Landkreis Gifhorn interessierten sich 95 Prozent aller Grund-, Haupt-, Ober-, Förder-, Realschulen und Gymnasien für die neue Plattform. Mittlerweile nutzen schon 55 von 64 Schulen im gesamten Landkreis Gifhorn die Möglichkeit, mit der Niedersachsen.cloud auf ein modernes digitales Lernmanagementsystem zurückzugreifen. Sie bilden Teams, erstellen digitales Aufgabenmaterial, halten Kontakt zu ihren Schülern oder treffen zu Dienstbesprechungen oder Unterrichtsszenarien in Videokonferenzen zusammen. All das geht auch schulübergreifend. Die verbleibenden neun Schulen können sich ebenfalls noch dem Interessenbekundungsverfahren anschließen, um teilzunehmen.
Landrat Dr. Andreas Ebel ist mit der Resonanz im Landkreis Gifhorn sehr zufrieden. „Es ist erfreulich, dass nahezu alle Schulen im Landkreis Gifhorn offen sind für Veränderung und ihre Lernangebote digitaler gestalten wollen. Vor allem die Tatsache, dass die Niedersachsen.cloud sehr gut mit schon bestehenden Systemen an den landkreiseigenen Schulen kombinierbar ist, macht die Cloud zu einem sehr effektiven digitalen Arbeitswerkzeug für das Distanzlernen. Für alle Schulen im Kreisgebiet eröffnen sich so weitere Möglichkeiten, den Prozess der Digitalisierung zu beschleunigen“, so Landrat Dr. Andreas Ebel.
Für die Schulen im Landkreis Gifhorn sorgt der Medienpädagogische Berater Marcus Lüpke dafür, die Niedersachsen.cloud technisch an den Schulen zu implementieren.
Auch die derzeit für Niedersachsen bereitgestellten Mittel aus dem Digitalpakt und dem Sofortausstattungsprogramm des Bundes und des Landes Niedersachsen bringen die Ansätze des Distanzlernens im Landkreis Gifhorn voran. Die Kreisverwaltung unterstützt die Schulen dabei, vermehrt digitale Angebote bereitzustellen.
Dazu gehört unter anderem, dass die Kreisverwaltung zusammen mit den Schulen ermittelte, wie viele mobile Endgeräte seitens der Schülerinnen und Schüler benötigt werden. Der Antrag auf die Mittel aus dem Sofortausstattungsprogramm liegt derzeit bei der Landesschulbehörde.
Beschafft werden über das Ausstattungsprogramm insgesamt 493 mobile Endgeräte. 134 davon wurden bereits beschafft. Davon gehen 54 an das Kreismedienzentrum, 48 an die IGS Gifhorn und 32 an das Sibylla-Merian-Gymnasium.
„Mir ist es wichtig, dass alle Schülerinnen und Schüler auch von zu Hause aus ohne technische Hürden einwandfrei lernen können. Jeder, der kein passendes Gerät dafür besitzt, soll in naher
Zukunft die entsprechende Technik an seiner Schule ausleihen können. Es liegt mir besonders am Herzen, dass alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Chancen und Voraussetzungen haben, um am Schulunterricht teilzunehmen“, bekräftigt Landrat Dr. Andreas Ebel.