16 Unternehmen, drei Tage, drei Mottos, drei Gemeinden, eine Fahrradtour, viele Menschen – das ist die Sommertour von Landrat Dr. Andreas Ebel in Zahlen.
„Mir ist es wichtig, mir regelmäßig Zeit zu nehmen, um Menschen und ganz verschiedene Firmen, Einrichtungen, Höfe und Gaststätten im Landkreis Gifhorn noch besser kennenzulernen“, begründete Landrat Dr. Andreas Ebel seine Besuche direkt vor Ort bei den Betrieben.
Der erste Tag in der Samtgemeinde Isenbüttel stand unter dem Motto „Wohnlich und hilfsbereit“.
Gestärkt haben sich Landrat Dr. Andreas Ebel, sowie Hans-Friedrich Metzlaff, Samtgemeindebürgermeister von Isenbüttel, und Isenbüttels Bürgermeisterin Tanja Caesar, zu Beginn bei Meyers Hocafé in Isenbüttel. Frederick Meyer erzählte dabei etwas zur Geschichte des Hofes.
Seine Eltern strukturierten diesen bereits 1999 zu einem Café mit Gästezimmern um. 2001 stieg Frederick Meyer voll mit ein. Heute hat der Betrieb 28 Zimmer, 64 Betten und fünf Apartments.
Bei dem Gespräch wurde deutlich, dass Isenbüttel auch überregional bekannt ist. Urlauber aus Bayern halten auf dem Weg nach Dänemark bei Meyers und umgekehrt funktioniere das mit dänischen Urlaubern auf dem Weg Richtung Süden genauso. Die Wirtschaftsunternehmen in der Umgebung sorgen wochentags dafür, dass die Zimmer regelmäßig ausgelastet sind.
Ein Spaziergang durchs Dorf führte zu der kürzlich gegründeten Nachbarschaftshilfe Hehlenriede. Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft, Jörg Hartmann, erklärte das Ziel des Projektes. Die Genossenschaft soll dort einsetzen, wo die klassische Nachbarschaft oder Hilfe aus der Familie nicht mehr funktioniere. Es geht um kleine Hilfen im Alltag, wie Gardinen waschen, Einkaufen fahren, beim Arztbesuch unterstützen oder Rasen mähen. Besonders interessiert war Landrat Dr. Andreas Ebel an den praktischen Erfahrungen.
Ein Team aus Hilfegeber und Hilfenehmerin bilden derzeit Frau Hoitling und Herr Schilling, die die Nachbarschaftshilfe ganz praktisch umsetzen. Die Rentnerin erzählte, sie sei froh, durch die Genossenschaft einen verlässlichen Helfer gefunden zu haben, der sie zu Arztbesuchen begleite, ihr beim Ausfüllen der Formulare behilflich ist und beim Supermarkt vorbei fährt.
Die Bezahlung ist von der Nachbarschaftshilfe vorgegeben, sodass weder Hilfenehmer noch Hilfegeber klären müssen, wieviel eine Leistung wert ist.
Nach gut einem halben Jahr hat die Nachbarschaftshilfe bereits knapp 200 Mitglieder. Sie alle haben Anteile an der Genossenschaft.
Landrat Dr. Andreas Ebel würdigte das Engagement. „Sie alle leisten Pionierarbeit. Das ist aller Ehren wert. Und ich finde, dass dieses Projekt so viel Strahlkraft besitzt, um als tolles Beispiel auch in anderen Gemeinden umgesetzt zu werden.“
Um Gemeinschaft und gegenseitiges Helfen ging es auch bei dem Besuch der Einrichtung „Wohnen mit Zukunft“. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) betreibt die Anlage mit 57 Wohneinheiten.
Sandro Pietrantoni, Vorstand des DRK Kreisverbandes Gifhorn, machte den Anspruch an die zukunftsgerichtete Wohnform deutlich. „Jeder Bewohner soll so lange wie möglich ein seinen eigenen vier Wänden wohnen können. Das heißt, von hier zieht niemand mehr freiwillig um.“ Das gesamte Gebäude ist darauf ausgerichtet. Das zeigte Pietrantoni dem Landrat Dr. Andreas Ebel bei einem Rundgang. Es ist komplett barrierefrei, in jeder Wohnung gibt es einen Hausnotruf, und die Mitarbeiter haben einen Zugang zu jeder Tür, sodass im Notfall keine Türen aufgebrochen werden müssen.
Thema war neben dem umfassenden Angebot für die Senioren auch das Thema Fachkräftemangel. Dazu berichtete Ralf Fricke, Fachbereichsleiter Altenhilfe beim DRK, dass das DRK gute Erfahrungen mit chinesischen Auszubildenden gemacht habe, da es innerhalb Deutschlands einen enormen Kampf um Fachkräfte gebe. Voraussetzung für den Job seien vor allem Empathie und ein familiäres miteinander.
Auf dem Hof in Isenbüttel hatte der Leiter Roland Bursian gleich mehrere Beispiele, wie der Hof das Thema des Tages „wohnlich und hilfsbereit“ praktisch umsetzt.
Seit 20 Jahren ist der Hof für 16 Bewohnerinnen und Bewohner ein festes Zu Hause. Wer auf dem Hof wohnt und arbeitet, soll sein ganzes Leben dort verbringen können.
Hilfsbereit seien nicht nur die Bewohner untereinander, die auch regelmäßig die Aufgaben der anderen ausführen, um Respekt vor der Arbeit als Bauer oder Verkäufer zu bekommen. Auch die Eltern der Bewohner engagieren sich, bauen beispielsweise Spiel- und Turngeräte auf, die auch von Besuchern genutzt werden können.
Insgesamt bewirtschaften die 25 auf dem Hof Beschäftigten gemeinsam mit ihren Betreuern, auf 50 Hektar 500 Tiere.
Inklusion wird auf dem Hof gelebt. Mit ihrem Marktstand reihen sie sich in der Gifhorner Fußgängerzone in das allgemeine Markttreiben ein. Rund 40 Kindergartengruppen und Schulklassen besuchen den Hof pro Jahr. Beim jährlichen Hoffest kommen zahlreiche Besucher.
Zum Abschluss des ersten Tages der Sommertour reiste Landrat Dr. Andreas Ebel nach Ribbesbüttel in das dortige Tierheim. Seit 41 Jahren gibt es das Tierheim. Derzeit kümmern sich vier Festangestellte, drei Aushilfen und der fünfköpfige, ehrenamtlich tätige, Vorstand um das 5.000 Quadratmeter große Areal.
„Unsere Kapazitäten sind ausgeschöpft“, berichtet die Vorsitzende Gabriele Asseburg-Schwalki beim Rundgang mit dem Landrat, dem Samtgemeindebürgermeister sowie dem neuen Ribbesbütteler Bürgermeister Hans-Werner Buske.
Allein 58 Katzenbabys seien aktuell im Tierheim und zusätzlich in externen Pflegestellen untergebracht. Hinzu kommen ein gutes Dutzend Hunde, sieben Kaninchen und drei Vögel. Und dennoch weitet Asseburg-Schwalki ihr Angebot aus. Neben Kindergeburtstagen hat sie das Projekt „Kinder lesen Katzen vor“ ins Leben gerufen. Leseschwache Kinder können dabei in ganz entspannter Atmosphäre das Lesen üben, denn Katzen seien geduldige Zuhörer.
„Es ist beeindruckend, wieviel Arbeit alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier investieren, um den Tieren gerecht zu werden“, honoriert Landrat Dr. Andreas Ebel.
Am zweiten Tag der Sommertour bereiste Landrat Dr. Andreas Ebel die Gemeinde Sassenburg. Der Tag stand unter dem Motto „Natürlich und kulturell“.
Der erste Weg führte nach Triangel zu der Mulch-Möhle GmbH. Der Besitzer, Carsten Möhle, hatte das Grundstück 2003 gekauft und seinen Betrieb aufgebaut. Riesige Hügel an Kompost und Torf untermauern die Zahlen von Carsten Möhle. Die Grünabfälle von Kompostsammelplätzen landen auf seinem Gelände. Einmal pro Monat werden die je 1.000 Kubik umfassenden Hügel umgesetzt, damit aus dem Kompost Humus wird. Derzeit werden noch 100.000 Kubik Torf pro Jahr abgebaut. Davon nimmt Möhle etwa 10.000 Kubik ab. Zusammen mit dem Humus ergibt das die in Triangel hergestellte Blumenerde. Größter Abnehmer ist die Rewe-Gruppe. Produziert wird vor allem in den Wintermonaten, von Oktober bis Juni. Im Gespräch wird deutlich, dass der Betrieb von Carsten Möhle künftig auf Aufträge angewiesen ist, die torffreie Blumenerde beinhalten. Denn 2023 soll der Torfabbau enden, dann fährt die Moorbahn nicht mehr direkt auf das Betriebsgelände.
Kulturell ging die Sommertour im ET-Zweiradmuseum in Grußendorf weiter. Egon Tantius führt hier seit 24 Jahren das Niedersachsen weit einzigartige Museum. Der Fokus seiner privaten Sammlung liegt auf Fahrrädern und Mopeds aus der Zeit des Wirtschaftswunders. Für den Rentner liegt die Notwendigkeit für sein Museum auf der Hand: „Wenn man einen Teil dieser Fahrzeuge nicht erhält, geht ein Stück Geschichte verloren.“
Darum restauriert er die Zweiräder, schreibt die individuellen Geschichten auf, die ihm zu den Rädern geliefert werden. Sein guter Ruf spricht sich über die Ortsgrenzen hinweg herum. Ohne viel Werbung zu machen, kommen die Leute auf Tantius zu, und bringen ihm längst vergessene Schätze vom Dachboden. „Auch mein erstes eigenes Mofa, eine Quickly, steht hier“, berichtet Tantius dem Landrat. Grußendorfs Bürgermeister, Klaus-Peter Schillberg, der Landrat Dr. Andreas Ebel und Sassenburgs Samtgemeindebürgermeister Volker Arms begleitete, bilanzierte: „Man merkt, dass Egon Tantius sein Museum mit viel Liebe führt. Seine Erklärungen zu jedem einzelnen Fahrzeug machen die Mopeds einzigartig.“
Landrat Dr. Andreas Ebel entdeckte in der Sammlung auch eine Maschine, die seinem ersten Mofa glich, eine ZR 10. „Ich kann jedem nur empfehlen, dass Angebot von Egon Tantius anzunehmen, und einen Termin zu vereinbaren, um sich hier umzusehen.“
Natürlich ging die Sommertour auf der Heidelbeerplantage der Familie Siemer weiter. Die 38 Hektar Fläche allein für die Heidelbeeren bewirtschaftet Ernst Siemer seit gut 40 Jahren. Auf die Idee kam er bei einem Besuch in Nordamerika, wo die Pflanze bereits etabliert war. In Grußendorf war er damit einer der ersten.
Pro Jahr ernten rund 90 Helfer die 180.000 Tonnen Heidelbeeren. Auch Familien dürfen ihre Früchte selbst ernten.
Annette Siemer erklärte den Unterschied zwischen den lokal angebauten Heidelbeeren und eingeflogenen Früchten. „Heidelbeeren brauchen Sonne. Die Sonnenstrahlen bringen den Geschmack. Bei Beeren, die im Flugzeug reifen, fehlt also ein ganz natürlicher Bestandteil.“ So lokal wie die Früchte angebaut werden, setzen die Siemers auch auf die Direktvermarktung über kleine Marktstände und Edeka Märkte vor Ort. Nur ein Teil wird über den Großhandel überregional weiter verkauft.
Wie auch bei den anderen Betrieben ist hier Handarbeit gefragt. Wenn die Erntezeit vorbei ist, werden von Oktober bis April alle Sträucher von Hand geschnitten und der Rasen gemäht.
Um Pflanzen ging es auch bei der letzten Station in der Gemeinde Sassenburg. Den Gartenbaubetrieb Stahnke-Dettmer in Grußendorf gibt es bereits seit 1951. Den Familienbetrieb leiteten zuerst die Schwiegereltern von Peter Dettmer, die in Braunschweig mit dem Betrieb starteten und ihn 1965 nach Grußendorf verlegten. Peter Dettmer und seine Frau stiegen 1992 in die Gärtnerei ein und heute sind auch die beiden Kinder in der Gärtnerei und im Laden dabei.
Spezialisiert hat sich die Familie auf Heide, Azaleen und Erika. „Wir züchten eigene Sorten und vermarkten diese europaweit“, berichtet Peter Dettmer dem Landrat Dr. Andreas Ebel.
Die rosafarbenen Pflanzen gehen unter anderem nach Skandinavien, England, Polen, Tschechien und Holland.
Auf zwölf Hektar und mit der Hilfe von 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden die Pflanzen gehegt. Problem ist dabei in letzter Zeit vor allem das fehlende Wasser. Beim Rundgang über das Gelände zeigt Peter Dettmer Landrat Dr. Andreas Ebel, sowie Volker Arms und Karl-Peter Schillberg mit welchen neuen Techniken er versucht, Wasser zu sparen. „Es ist beeindruckend, wie viel auch hier noch reine Handarbeit ist. Der Betrieb beherrscht dieses Handwerk ausgezeichnet. Die blühende Heide ist markant für unseren Landkreis“, bemerkt Landrat Dr. Andreas Ebel.
Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Betrieb und der Gemeinde wurde von allen Seiten betont.
Am dritten Tag der Sommertour ging es sportlich mit dem Fahrrad durch das Stadtgebiet Wittingen. Treffpunkt war die kürzlich eröffnete Tourist-Information im Stadtzentrum. Sie ist seit rund einem halben Jahr geöffnet und wird sehr gut angenommen.
Während der Tour schlossen sich Landrat Dr. Andreas Ebel knapp 30 Mitfahrer aus dem Nordkreis an, um gemeinsam die Betriebe kennen zu lernen und das Gespräch mit dem Landrat zu suchen.
Der erste Stopp war bei Familie Lührs in Rumstorf. Friedrich Lührs begrüßte alle Radfahrer und an den Landrat gerichtet sagte er: „Vielen Dank, dass die Sommertour in diesem Jahr durch den Nordkreis führt.“
Er berichtete von den Anfängen des Bauernhofes. Seit 1917 ist der Hof in Familienbesitz. Inzwischen leben mit seiner Mutter sowie Sohn Peter und der Enkeltochter vier Generationen unter einem Dach.
„Das Herzstück des Hofes ist die Kartoffel“, betonte Friedrich Lührs mehrmals, als er die Gäste über das Gelände führte. Im Gespräch mit dem Landrat war der trockene Sommer ebenfalls Thema. Lührs berichtete, dass allein im letzten Jahr ein einziger Trecker rund 1.000 Stunden nur mit der Beregnung der Felder beschäftigt war.
Landrat Dr. Andreas Ebel appellierte: „Bei den festzulegenden Beregnungsmengen wollen wir alle einbeziehen. Wir als Landkreis wollen gemeinsam mit den Beregnungsverbänden, dem Landvolk, und den Landwirten eine Lösung finden. Das Grundwasser ist für jede Bürgerin und jeden Bürger im Landkreis essentiell. Umso wichtiger ist es, alle Nutzer gerecht und gleichmäßig zu bedenken.“
Auch beim zweiten Ziel, der Lübener Tenne, bzw. dem Gasthaus Wolter, ist es mit Imke Wolter und ihrem Mann Hagen die inzwischen vierte Generation, die das Gasthaus betreibt.
Bei einer kleinen Zeitreise durch die Räume erinnerte Imke Wolter die Teilnehmer der Sommertour daran, dass in der Gaststätte, die ihr Uropa 1911 gründete, die erste Poststelle und das erste Telefon im Dorf verortet waren.
Mit einem Stamm von derzeit 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Gasthaus nicht von der Personalnot betroffen, von der andere Betriebe berichten. Serviert werden bei den kleinen und großen Familienfeiern und Dorffesten überwiegend regionale Produkte, wie beispielsweise Kartoffeln vom Gut Rumstorf.
Landrat Dr. Andreas Ebel stellte nach dem Rundgang fest. „Man kennt die Lübener Tenne seit Jahren. Dennoch haben wir heute wohl alle ein paar Dinge erfahren, die uns doch noch neu waren.“ Den Gastwirten wünschte der Landrat weiterhin ein glückliches Händchen und dankte für die Gastfreundschaft.
Getreu dem Motto des Tages „Kulinarisch vielfältig“ ging es weiter zu dem Zinnerhof in Erpensen. Erst vor drei Jahren begann Christoph Lührs mit dem Bau eines Hühnermobils, dass das natürliche Verhalten der Hühner unterstützt. Er wünscht sich mehr Wertschätzung für das Hühnerei, das direkt vom Hof vor Ort kommt. Daher startete er 2017 mit der Direktvermarktung. Zusätzlich produziert Christoph Lührs aus seinen Eiern Nudeln.
Inzwischen hat er 450 Hennen, die pro Tag etwa 400 Eier legen. Und über noch einen Irrtum klärte Christoph Lührs die Fahrradfahrer auf: „Eier können 28 Tage ungekühlt aufbewahrt werden.“
Vielfältig geht es auch in der Radener Deele bei Christian Schroeder zu. Früher fanden in der Kneipe zahlreiche Feierabendrunden statt. Heute richtet er in der ausgebauten Scheune und im Garten Familienfeiern und andere Feste aus. Die Müller-Schüler bekommen bei ihm ebenfalls immer eine warme Mahlzeit. Christian Schroeder hat auch eine Schauimkerei aufgebaut. Hier können Kinder und Erwachsene ganz dicht an die Bienenstöcke heran kommen und sogar den Honig selbst schleudern. Die Bienenstöcke stehen auf der vier Hektar großen Streuobstwiese, auf der außerdem etwa 80 verschiedene Obstbäume gepflanzt wurden.
In der Hofmolkerei von Bauer Banse wurde die Gruppe von ganz jungen Kälbern empfangen. Joachim Banse begrüßte die Gäste: „Schön, dass der Landrat nach Kakerbeck kommt und die kleinen Betriebe besichtigt.“
Obwohl der Hof bereits seit 1451 in Familienbesitz ist, fing Joachim Banse erst vor gut zehn Jahren mit der Molkerei und einer Ausbildung zum Milchtechnologen an. Heute produziert er mit 65 Kühen etwa 1.000 Liter Milch pro Tag und hat sein selbst gestecktes Ziel erreicht: Butter herstellen, die schmeckt.
Vor allem auf Wochenmärkten in den umliegenden größeren Städten stellt der Bauer vermehrt fest, dass ein Umdenken in der Bevölkerung stattfindet. Die Nachfrage nach seinen regional hergestellten Produkten steige. Das könne auch daran liegen, dass seine Milch, der Joghurt, der Quark und die Buttermilch keine Zusatzstoffe enthalten. Allein die natürliche Säure mache die Produkte haltbar und auch besser bekömmlich.
Landrat Dr. Andreas Ebel lobte das regionale Prinzip. „Dieser Betrieb ist ein echter Vorreiter. Die Produkte, die wir hier testen durften, und die angebotene Vielfalt sind toll.“ Joachim Banse ist einer der ersten Mitglieder, die auf der Plattform „Südheide genießen“ des Landkreises Gifhorn, ihre Produkte anbieten. Das Netzwerk dient als Chance, für die direkte Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten vor Ort. Landrat Dr. Andreas Ebel ist sicher: „Dass die hier hergestellten Lebensmittel über diese Plattform angeboten werden können, ist für uns alle eine große Bereicherung und vor allem eine Wertschätzung gegenüber den örtlichen Betrieben.“
Der Hofnachbar von Joachim Banse, Matthias Maier, hat sich der Fahrradtour ebenfalls angeschlossen. Daraus ergab sich ein spontaner Zwischenstopp auf dem derzeit ungenutzten Hof. Seit rund einem Jahr baut Maier die denkmalgeschützten Gebäude um. Entstehen soll ein Übernachtungsangebot für 40 Gäste sowie ein Angebot aus regionalen Produkten der umliegenden Betriebe.
Zum Abschluss der Radtour machte Landrat Dr. Andreas Ebel mit allen Mitgereisten bei der Privatbrauerei Wittingen halt. Sein Fazit: „Das war ein rundumgelungener und eindrucksvoller Tag. Es ist toll, welche Vielfalt allein hier im Nordkreis zu finden ist. Wir haben heute einmal mehr gesehen, dass neben guten Ideen und guten Konzepten vor allem viel Herzblut in den Produkten steckt. Und der Erfolg der Betriebe gibt ihnen Recht.“
Die Brüder Axel und Christian Schulz-Hausbrandt, Geschäftsführer der Privatbrauerei Wittingen, schlossen sich den Worten an. Sie sind sich einig: „Wir hier im Nordkreis haben es drauf.“ Damit spielten sie auch auf die Auszeichnung für drei ihrer Bierspezialitäten (Wittinger Premium, Stackmanns Dunkel und Wittinger Landbier) an. Bei einer Braueiführung erklärten die Geschäftsführer persönlich, wie das hopfenfrische Wittinger Bier hergestellt wird, und was es so einzigartig macht. Die schonende Behandlung der ausgesuchten Rohstoffe und die handwerkliche Brauart in offenen Gärbottichen sichern den unverwechselbaren Charakter der Wittinger Biere. Die Privatbrauerei ist Stolz auf Ihre Herkunft. „Bier braucht Heimat und das ist unser Nordkreis“, betonte Axel Schulz-Hausbrandt.
Die Sommertour stieß bei allen, die sich dafür die Zeit nahmen, auf positive Resonanz. Viele waren überrascht, von dem umfangreichen Angebot, die Zeit und der Gastfreundschaft, die sich alle nahmen und freuten sich, mit dem Landrat persönlich ins Gespräch zu kommen.
Ulrike Lahmann-Gehrke, die dem Landrat auf dem Fahrrad durchs Wittinger Stadtgebiet folgte, brachte es auf den Punkt: „Die Betriebe hier in der Gegend haben es verdient, dass man Ihnen mehr Aufmerksamkeit schenkt. Einige der Höfe kannte ich zwar schon, aber dennoch habe ich die Betriebe und die Besitzer nochmal von einer neuen Seite kennen gelernt.“
Landrat Dr. Andres Ebel resümierte: „Es ist schön, dass sich an einem Mittwochvormittag so viele begeisterte Mitfahrer meiner Tour angeschlossen haben. Das waren bereichernde Gespräche. Schon jetzt freue ich mich darauf, was weitere Gemeinden im nächsten Jahr für positive Überraschungen bereithalten.“
Wieder in Gifhorn angekommen, besuchte Landrat Dr. Andreas Ebel am darauffolgenden Tag noch das Continental Teves Werk. Werksleiter Oliver Woller gab ihm einen Einblick in das weltweit agierende Unternehmen. Die derzeit mehr als 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gifhorn stellen vor allem Luftfederungssysteme, Bremskraftverstärker, Scheibenbremsen und Bremsschläuche für eine Vielzahl von Automobilherstellern her. Bei einer Werkführung erklärte Woller Landrat Dr. Andreas Ebel die einzelnen Schritte der Produktion. „Ich habe den Besuch bei Continental Teves schon länger auf meiner Agenda“, berichtet der Landrat während dem Rundgang. „Daher begrüße ich es sehr, dass wir uns heute austauschen können und ich das Werk mit all seiner Produktvielfalt und die Menschen, die hier arbeiten, kennen lerne.“