Technisch, handwerklich und modisch war die Reise des Landrates Dr. Andreas Ebel, die an einem Tag durch die Samtgemeinde Wesendorf und am nächsten Tag durch das Gifhorner Stadtgebiet führte.
Der erste Stopp in Gifhorn war bei D+H Müller in Gifhorn-Gamsen. Thomas Müller führt den Betrieb, den es seit 1980 gibt, in zweiter Generation. Der Holzfachmarkt hebt sich durch Individualität von den klassischen Baumärkten ab. Bei D+H Müller gibt es das Holz für Privat- und Handwerker-Kunden „Maß genau“, berichtet Thomas Müller. Für jeden Kundenwunsch hat die Firma eine passende Säge, um individuelle Zuschnitte auch bis dreizehn Meter Länge machen zu können. Das Einzugsgebiet der Kunden ist groß. Aus Hannover, Uelzen, Gardelegen und Salzgitter kommen Heimwerker, die nach etwas Besonderem suchen.
Während viele Unternehmen im Corona-Lockdown erhebliche Einbußen verzeichneten, kam der Holzbetrieb bisher gut durch die Corona-Zeit. Denn Handwerker durften immer zu den Kunden nach Hause kommen, sodass die Auftragslage stabil blieb. Um auch langfristig alle Bedarfe abdecken zu können, sucht Müller Fachkräfte. Der Betrieb denkt auch darüber nach, im Bereich Lagerlogistik und Verkauf eigene Auszubildende anzulernen.
Landrat Dr. Andreas Ebel sagt: „Ich bin froh, dass es im Landkreis Gifhorn Fachmärkte wie D+H Müller gibt. Das zeigt, dass unsere Bürgerinnen und Bürger Wert auf Qualität legen und lokale Unternehmen unterstützen.“
Gebaut wird auch bei der Firma Baugeschäft Ernst GmbH in Gifhorn. Den Betrieb gibt es seit 1988, 2001 übernahmen ihn Dirk Reuß und David Reitz und führen derzeit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das gesamte Team legt Wert auf hohe Qualität, denn sie setzen auf Mund-zu-Mund-Propaganda und sind darauf angewiesen, Aufträge innerhalb des Landkreises Gifhorn zu erhalten. Die Vielfalt ist enorm. Von Büroumbauten, dem Neubau oder der Sanierung von Einfamilienhäusern bis hin zum Bau von Kitas reicht das Spektrum. Das aktuelle Projekt ist bislang einmalig: Die Firma Ernst realisiert das MühlenQuartier an der Ise, bei dem neben Wohnungen und Büroräumen auch ein Café der besonderen Art, ein Restaurant mit Weitblick oder auch eine Skybar als Ideen mit eingeplant werden.
„Über dem Wasser zu bauen ist tatsächlich eine neue Herausforderung für uns“, erklärt Geschäftsführer Dirk Reuß. Das bisher umfangreichste Projekt in der Firmengeschichte umfasst alle Baubereiche. Auch hier zählt das gute Ergebnis, denn alle Mitarbeiter sind sich bewusst, dass sie etwas produzieren, was für jeden sichtbar ist.
Landrat Dr. Andreas Ebel ist beeindruckt: „Bei der Firma Ernst-Bau spürt man das Engagement des gesamten Teams. Hier werden große und kleine Dinge geschaffen und dafür gesorgt, dass die Gebäude im Landkreis Gifhorn für die Zukunft gerüstet sind.“
Seit gut 34 Jahren in Gifhorn vertreten ist die Firma Steuerungstechnik Gifhorn GmbH & Co. KG. Geschäftsführer André Müller bedankte sich bei Landrat Dr. Andreas Ebel für seinen Besuch mit den Worten: „Danke, dass Sie regionalen und vor allem kleineren Firmen ein Ohr schenken.“ Die Geschäftsführer Ralf und André Müller bezeichnen ihr Unternehmen selbst als Nischenfirma, allerdings mit großen, internationalen Möglichkeiten. Sie entwickeln die Software für unterschiedlichste Produktanlagen. Das geht von der Programmierung der Software für Schaltschränke, über die Bedienung der Brunnenanlage für die Stadt Gifhorn oder den Digitalfunk in Feuerwehrfahrzeugen bis hin zum neusten Produkt: die Firma für Steuerungstechnik war daran beteiligt, eine Anlage zu entwickeln, mit der Halme für Reetdächer aus Kunststoff hergestellt werden können. Darüber hinaus beinhaltet ihr Portfolio, Schaltschränke bei den Unternehmen vor Ort zu planen, zu installieren und in Betrieb zu nehmen.
Mit insgesamt 14 Mitarbeitern ist die Ausbildungsquote in dem kleinen Unternehmen sehr hoch. Pro Jahr kommt ein Auszubildender hinzu. Langfristig Fachkräfte zu finden, ist aber auch für das Gifhorner Unternehmen zunehmend schwieriger.
Landrat Dr. Andreas Ebel ließ sich die Technik zeigen, die in Gifhorn entsteht und dann als Softwareprogramm übersetzt in verschiedenen Sprachen, raus in die Welt geht: „Im Landkreis Gifhorn wird groß gedacht und das gefällt mir. Hier zeigt sich, dass es sich lohnt, sich solide aufzustellen und mit guter Qualität langfristig überzeugen zu können.“
Ganz neue Wege geht Ann-Kathrin Neumann mit ihrem Brautmodenladen „Jolie“ in der Gifhorner Fußgängerzone. Sie hat die freie Ladenfläche gesehen und entschieden, diese sei perfekt für ihr Geschäftsmodell. Seit Juli bietet sie rund 50 Brautkleider für heiratswillige Gifhornerinnen an. Zu der Auswahl gehören auch Zweiteiler. Mit diesem Angebot und ihrem Brautladen allgemein wagt die junge Unternehmerin etwas Neues in der Fußgängerzone. Bei den Anproben setzt Neumann auf das Wohlfühl-Ambiente. Es kommt immer nur eine Braut gleichzeitig, um sich ihr perfektes Outfit zusammenzustellen. Wichtig für Neumann ist, dass die Gifhornerinnen die Möglichkeit haben, in ihrer Nähe das passende Kleid zu einem akzeptablen Preis zu finden.
Landrat Dr. Andreas Ebel zeigte sich, obwohl nicht zur Zielgruppe gehörend, begeistert: „Das Konzept ist gut und ich freue mich, wenn viele Gifhornerinnen das neue Angebot nutzen und direkt vor Ort einkaufen.“