Im Rahmen seiner Sommerreise besuchte der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies den Landkreis Gifhorn und das Naturschutzgebiet „Großes Moor“ nördlich von Neudorf-Platendorf. Das Große Moor ist ein Gebiet der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie.
Ziel ist es, die Zersetzung des Moorkörpers zu stoppen und stattdessen eine Neubildung zu initiieren. Um das Große Moor als besonderen Lebensraum für geschützte Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, ist die Befreiung des Schutzgebietes von Birken-und Kiefernanflug notwendig. Gleichzeitig reduziert die Entfernung des Baumaufzugs die Wasserverdunstung und ermöglicht dem Moorboden somit, das Wasser länger speichern zu können. Umweltminister Olaf Lies ließ sich die unterschiedlichen Stationen und Renaturierungsmaßnahmen im Großen Moor zeigen und erläutern.
Um diese Ziele zu erreichen, arbeiten die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Gifhorn, der NABU Kreisverband Gifhorn und das Land Niedersachsen bereits seit Jahren eng zusammen. Während der NABU für die operative Umsetzung der Projekte vor Ort zuständig ist, kümmert sich die untere Naturschutzbehörde vorwiegend um den reibungslosen Genehmigungsablauf im Hintergrund. Sie ist für die Umsetzung der Naturschutzgebietsverordnung verantwortlich und hält auch im Rahmen von naturschutzfachlichen Maßnahmen engen Kontakt zum niedersächsischen Umweltministerium.
Rolf Amelsberg, Kreisrat und Vorstand für den Fachbereich Umwelt, und Antje Präger, Leitung Fachbereich Umwelt, nutzten die Gelegenheit den Umweltminister auf die weiterhin andauernde Problematik rund um den Eichenprozessionsspinner im Kreisgebiet und auf die Einrichtung eines Informationszentrums für das grenzüberschreitende Biosphärenreservat Drömling anzusprechen. Auf dem Grundstück der ehemaligen Zollstation Rühen soll eine Naturstation errichtet werden, eine Förderung durch das Land Niedersachsen steht noch aus. Minister Lies sicherte zu, sich über den Sachstand der Förderentscheidung zu informieren, da auch er die Naturstation als wichtigen Baustein des Biosphärenreservates betrachtet.