Der Gifhorner Heinz Gabriel hat das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen. Landrat Dr. Andreas Ebel übergab die Auszeichnung an den 71-jährigen Ehrenamtlichen im Kaminraum des Gifhorner Schlosses.
Seit mehr als drei Jahrzehnten engagiert sich Heinz Gabriel in der Kultur-, Heimat- und Denkmalpflege. Mit seiner ehrenamtlichen Arbeit erfüllt er alle Voraussetzungen, um das Verdienstkreuz zu erhalten. Seit 1951 wird dieses an deutsche Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale, geistige, kreative und soziale Leistungen vom Bundespräsidenten verliehen. Bis heute wurde die höchste Anerkennung für den Verdienst um das Gemeinwohl knapp 260.000 Mal vergeben.
Landrat Dr. Andreas Ebel hob in seiner Rede die zahlreichen Stationen im ehrenamtlichen Lebenslauf des Ordenträgers hervor. „Heinz Gabriel ist seit 1982 Mitglied im Museums- und Heimatverein und leitet seit 1990 die dortige archäologische Arbeitsgemeinschaft. Vor 30 Jahren wurde er ehrenamtlicher Beauftragter für archäologische Bodendenkmalpflege und übt dieses Amt seit 1999 auch für die Stadt Gifhorn aus.“
Zu den Aufgaben gehört, die Behörden der Bodendenkmalpflege rund um Themen wie Denkmalpflege und –schutz zu unterstützen. Einen besonderen Fokus legt Heinz Gabriel darauf, archäologische Fundstellen vor ihrer Zerstörung zu bewahren. „Sein hoher persönlicher Zeitaufwand sowie sein großer Idealismus bei zahlreichen Untersuchungen und Notbergungen zeichnen ihn aus“, würdigt Landrat Dr. Andreas Ebel das außergewöhnliche Engagement. Ist eine Ausgrabung abgeschlossen, wertet Heinz Gabriel die Fundstücke aus, sortiert und magaziniert sie, organisiert Ausstellungen und publiziert.
Seine umfangreichen Kenntnisse führten 1996 dazu, dass ihn die Archäologische Kommission für Niedersachsen in den Berufsverband der hauptamtlich tätigen Archäologen aufnahm, obwohl er Autodidakt ist.
„Neben der Kultur- und Heimatpflege setzt sich Heinz Gabriel auch politisch ein“, sagt Landrat Dr. Andreas Ebel. Zu einem seiner Verdienste zählt unter anderem, dass er wenige Wochen nach dem Mauerfall gemeinsam mit Mitgliedern der archäologischen Arbeitsgemeinschaft Gifhorn einen Ausflug in die benachbarten Landkreise Salzwedel und Klötze unternahm. Daraus entstand ein grenzüberschreitendes Interesse an der gemeinsamen Vor- und Frühgeschichte der Region sowie eine Freundschaft, die auch 30 Jahre später noch hält.
Heinz Gabriel, der die Auszeichnung im Kreis einiger Weggefährten, Freunde und Familienangehörigen entgegen nahm, bedankte sich für die besondere Anerkennung.