Die Jahrestagung der Archäologischen Kommission für Niedersachsen beginnt mit einem öffentlichen Abendvortrag.
Von Donnerstag bis Samstag, 20. bis 22. Juni, pilgern Archäologinnen und Archäologen aus ganz Niedersachsen und vielen anderen Bundesländern in das Schloss nach Gifhorn. Anlässlich des dreißigjährigen Bestehens der Kreisarchäologie hat der Landkreis die Mitglieder der Archäologischen Kommission für Niedersachsen e. V. eingeladen, ihren alljährlichen Erfahrungsaustausch in Gifhorn durchzuführen. Den Schwerpunkt der diesjährigen Tagung bildet das Thema „Archäologie des Zwischenraums – Übergangsräume in der Archäologie“.
Zum Auftakt der Fachtagung am Donnerstag, 20. Juni, um 19:30 Uhr referiert dazu Dr. des. Torsten Dressler in einem öffentlichen Vortrag im Rittersaal des Schlosses über „DDR-Grenzanlagen und Fluchttunnel im Spiegel der Archäologie“. Die Berliner Mauer gilt als das Symbol und Fixpunkt der deutschen Teilung. Ob im Boden erhaltene Fundamente von Wachtürmen, Teile der Stacheldrahtverhaue, Signalanlagen, Munition und Reste von Tunnelbauten – sowohl die Grenzanlagen als auch die Fluchttunnel rücken immer wieder in den Fokus der modernen Archäologie. Die Ausgrabungen erfordern dabei eine intensive Auseinandersetzung mit zahlreichen historischen Quellen in Text, Bild und Ton. Gleichzeitig liefern sie neue und spannende Informationen jenseits des bislang bekannten Bildes. Der Vortrag schildert einerseits die Grenzausbauphasen und beschreibt die DDRGrenzanlagen. Andererseits werden die Fluchtprozesse und die Sachzwänge des Fluchttunnelbaus vor dem Hintergrund der Strategien der Fluchtverhinderung durch die staatlichen Organe der DDR thematisiert. Der Referent ist langjähriger Archäologe und Spezialist für die „Archäologie des Eisernen Vorhangs“. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.