Torsten Möllenbernd (r., Leiter des AWZ Ausbüttel) und Antje Präger (Leiterin Fachbereich Umwelt) stellten den Plan für die wasserstoffbasierte Energieversorgung des AWZ Ausbüttel vor. Foto: Landkreis Gifhorn

Während der Baumaßnahmen im Abfallwirtschaftszentrum Ausbüttel entstand dieses Bild mit Blick auf erste installierte PV-Anlagen (Stand: März 2022). Inzwischen sind noch mehr Flächen mit den Modulen bedeckt. Foto: Landkreis Gifhorn

Wasserstoffbasierte Energieversorgung des Abfallwirtschaftszentrums Ausbüttel steht vor der Umsetzung

veröffentlicht: am 22.11.2022     Presseinformation

Die Energieversorgung am Standort des Abfallwirtschaftszentrums Ausbüttel soll klimafreundlich durch erneuerbare Energieerzeugung gekoppelt an ein wasserstoffbasiertes Energiespeicher- und versorgungssystem sichergestellt werden. Hierzu wurden auf den Dächern des Betriebsgebäudes, der Schadstoffannahme, Entladestation, Schüttgutboxen und der Umladehalle auf insgesamt 1.200 Quadratmetern Photovoltaikanlagen zur Erzeugung von grünem Strom installiert.

 

Das Ziel, den Eigenbedarf möglichst ausschließlich aus dieser regenerativen Eigenerzeugung zu decken, kann jedoch nur durch die Koppelung an Energiespeicher- und ausgleichssysteme erreicht werden, da die jährlichen Produktions- und Verbrauchszeiten zu sehr voneinander abweichen.

Als Speichermedium ist vorranging Wasserstoff vorgesehen, der mit dem überschüssigen Strom aus den PV-Anlagen mittels Elektrolyseur erzeugt wird und bei Energiebedarf aus dem Speicher abgerufen und wieder in Strom umgewandelt wird. Die bei diesen Prozessen entstehende Abwärme wird zur Deckung des Wärmebedarfs am Standort herangezogen.

 

Mit dieser Konzeption ist das Abfallwirtschaftszentrum Ausbüttel Teil eines übergeordneten Forschungsverbundvorhabens mit dem Titel „Innovative Wasserstoff-Konzepte in Bestandsclustern“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird. Ziel des Vorhabens ist es, Effizienz, Hemmnisse sowie Erfahrungen beim Aufbau und Betrieb dieser Energienutzung anhand der Praxis zu dokumentieren, so dass mögliche Nachfolgeprojekte davon profitieren können.

 

Der Landkreis Gifhorn erhält bei einer kalkulierten Gesamtinvestition von rd. 1,3 Millionen Euro Fördermittel in einer Größenordnung von rund 500.000 Euro. Gefördert werden zu 80 Prozent der Aufwendungen für Ingenieurleistungen sowie die Anschaffung des Elektrolyseurs und der Brennstoffzelle. Nun kann mit Unterstützung des Ingenieurbüros Lhotzky und Partner, Braunschweig und des Büros MSR-Innovation, Kulmbach/ Kasendorf die Detailplanung und Umsetzung des Systems begonnen werden.

 

Aus heutiger Sicht wird mit einem Realisierungszeitraum von einem Jahr gerechnet, wobei in Abhängigkeit von den Lieferfristen der benötigten Komponenten Verzögerungen nicht ausgeschlossen werden können.