Die Strategie für die neue Wirtschaftsförderung des Landkreises Gifhorn steht. Ein Jahr wurde sie in einem intensiven Prozess mit Unternehmern, Partnern des Landkreises, Kommunen und der Kreisverwaltung erarbeitet. „Ich bin überzeugt, dass wir mit der Wirtschaftsförderungs-Strategie einen langfristigen Handlungsrahmen erhalten haben, der unsere wirtschaftliche Zukunft mit sichert“, so Landrat Tobias Heilmann.
Auftakt für die Strategie war im September 2022. Nachdem Landrat Tobias Heilmann und Geschäftsführer Dr. Thomas Birner vom beauftragten Büro LennardtundBirner das fertige Konzept im Wirtschaftsausschuss präsentiert hatten, stimmte nun der Kreistag über die Vorschläge ab.
Begonnen hatte die Strategieentwicklung mit einer umfangreichen Untersuchung der Standortfaktoren und der Wirtschaftsstruktur. Es folgten Befragungen der Unternehmen, von Standortexperten, der Kommunalverwaltungen und der Bürger. Rund 2.000 Landkreisbürger gaben ihre Meinung unter anderem zum Image und zur Zukunft des Wirtschaftsstandorts ab. Auch die Schnittstellen zu den zehn Gebietseinheiten wurden in einem Workshop mit den Hauptverwaltungsbeamten analysiert und ausgewertet.
Nach der Analyse wurde unter breiter Beteiligung von Marketingexperten, Unternehmern und Partnern ein zweitägiger Positionierungs-Workshop zu Alleinstellungsmerkmalen und zur Identität des Standorts durchgeführt, bevor es an die Ausarbeitung von Projekten in den empfohlenen Handlungsfeldern ging. Begleitet wurde der gesamte Prozess von einer Lenkungsgruppe, bestehend aus politischen Entscheidungsträgern und weiteren Multiplikatoren. Am Ende stand die Ausarbeitung der künftigen Wirtschaftsförderungs-Organisation. „Der Prozess war sehr intensiv. Alle Beteiligten mussten sich ausführlich mit dem Standort beschäftigen, einige über mehrere Monate lang. Ich danke allen, die zu dem fundierten Ergebnis beigetragen haben“, betont Landrat Heilmann. Er selbst habe sich eine nachvollziehbare, richtungsweisende Empfehlung erhofft. Heilmann: „Die haben wir bekommen. Ich war beeindruckt, welches deutliche Bild sich im Laufe des Prozesses Stück für Stück herauskristallisierte.“
Die künftige Wirtschaftsförderungs-Organisation konzentriert sich auf vier Schwerpunkte: Ein Innovationslotse soll sich darum kümmern, die Unternehmen mit geeigneten Innovationspartnern zu Antriebs- und Mobilitätssystemen zusammen zu führen. Regelmäßige Gespräche mit Unternehmenskunden wie VW werden zu seinem Joballtag gehören. Ein vernetztes Flächenmanagement, eine aktive Unternehmensbetreuung und eine passgenaue Auswahl von Fördermitteln für Unternehmenstätigkeiten sind genauso wichtige Themen, die sich die Wirtschaftsförderung künftig auf die Fahnen schreiben wird. Weiterhin soll das Standortmarketing aktiver angegangen werden.
Die neue Wirtschaftsförderung soll sich künftig in der Form einer GmbH als flexible Serviceagentur ausschließlich um Unternehmensangelegenheiten und das Standortmarketing kümmern. Die bisher in der Landkreiswirtschaftsförderung wahrgenommenen Themen wie der Breitbandausbau oder die Betreuung der LEADER-Regionen werden auch weiterhin von der Kreisverwaltung wahrgenommen.
Nach einem regen Austausch hat der Kreistag die neue Wirtschaftsförderungs-Strategie und die damit verbundene neue Organisation als WirtschaftsförderungsGmbH auf den Weg gebracht.