In der Landkreisverwaltung ist der Wechsel an der Spitze verantwortungsvoll vorbereitet.
Landrat Tobias Heilmann sowie Erster Kreisrat (EKR) Dr. Thomas Walter haben im Rahmen eines Pressegesprächs heute darüber informiert, dass die Amtszeit des EKR bereits zum Jahresende, fünf Monate früher als das offizielle Ende der Amtszeit, endet. Grund dafür ist der bevorstehende Wechsel des 40-jährigen Juristen zum 1. Januar 2025 in das Amt des Vizepräsidenten beim Bundesverwaltungsamt (BVA) mit Behördensitz in Köln. Dr. Thomas Walter tritt dort die Nachfolge von Katja Wilken an, die seit dem 1. April dieses Jahres als Präsidentin das BVA leitet. An der Seite von Erwin Heinz (seit dem 1. August 2021 im Amt) ist er künftig einer von insgesamt zwei vorgesehenen Stellvertretern der Behördenleiterin.
Rückblick: Dr. Thomas Walter ist im April 2017 vom Kreistag für acht Jahre zum allgemeinen Vertreter des Landrates in der Kreisverwaltung gewählt worden. Seine Amtszeit begann im Juni 2017. Zunächst leitete er den Vorstandsbereich III mit der Verantwortung für die Fachbereiche Schule, Bauen und Ordnung, Verkehr und Veterinärwesen. Seit dem 1. Januar 2020 leitet er den Vorstandsbereich I. Zu seinen Aufgabengebieten gehören der Fachbereich Zentrale Dienste, der Fachbereich Ordnung, Verkehr und Veterinärwesen und der Fachbereich Finanzen. Vor dem Hintergrund einer möglichen Verlängerung für weitere acht Jahre als EKR (ab Juni 2025) hatten Landrat Tobias Heilmann und EKR Dr. Thomas Walter bereits im zurückliegenden Sommer frühzeitig gemeinsam entschieden, die Zusammenarbeit über den 31. Mai 2025 hinaus nicht weiter fortzusetzen.
„Meinungsstark, strategisch versiert und führungsstark: Dr. Thomas Walter hat sich als engagierter Gestalter einer bürgerfreundlichen Verwaltung, als tatkräftig anpackender Krisenmanager sowie als kontinuierlicher Antreiber für eine moderne und dienstleistungsorientierte Kreisverwaltung im und für den Landkreis Gifhorn große Verdienste erworben und sich einen Namen gemacht!“, äußerte sich Landrat Tobias Heilmann über seinen Stellvertreter. Ebenso sei ihm wichtig zu betonen, dass Dr. Thomas Walter als Finanzdezernent nicht nur komplexe Haushaltsstrukturen in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten verantwortete, sondern auch eine Fülle von weiteren Fach- und Querschnittsaufgaben mit großer Bedeutung für den Landkreis Gifhorn. Ebenso wie der Landrat sehe sich der Erste Kreisrat in Verantwortung modern ausgerichteter Verwaltungsstrukturen, die mit der Zeit gehen und sich dabei in jeder Hinsicht – zunehmend auch digital – bürgerfreundlich und serviceorientiert zeigen.
Mit Blick auf Dr. Walter als Person und im Wissen um die gemeinsame Verantwortung habe ihn Landrat Tobias Heilmann über die Jahre der Zusammenarbeit als integer, eloquent, offen für neue Wege, mitarbeiterinnen- und mitarbeiterorientiert sowie loyal erlebt. „Für sein entscheidungsfreudiges Anpacken, sein pflichtbewusstes Wirken und die damit erzielten Erfolge sowie das kompetente Managen von Krisen, wie wir beispielsweise mit der Pandemie oder dem Ukrainekrieg eine in der zurückliegenden Zeit erlebt haben, danke ich ihm herzlich!“, so der Landrat.
Bevor Dr. Thomas Walter näher auf seine zukünftige Tätigkeit einging, machte er deutlich, dass seine Zeit an der Seite des Landrates von einer sehr erfolgreichen, kollegialen und vertrauensvollen Zusammenarbeit, insbesondere mit dem Team in seinem Vorstandsbereich, geprägt war: „Gemeinsam haben wir im Interesse unseres Landkreises vieles auf den Weg gebracht und erfolgreich zu Ende geführt. Mit Blick auf die Themen der Zukunft sehe ich die Landkreisverwaltung gut aufgestellt! Das ist in besonderem Maße den vielen Mitarbeitenden dort geschuldet, denen ich schon jetzt herzlich für ihre langjährige vertrauensvolle und kollegiale Zusammenarbeit danke. Ausdrücklich danke ich auch den politisch Verantwortlichen im Landkreis Gifhorn für die vertrauensvolle und intensive Zusammenarbeit. Fraktionsübergreifend war es mir immer möglich, relevante Themen anzusprechen, zu klären und gemeinsam ergebnisorientiert zur Entscheidung zu bringen. Dieses gelebte Demokratieverständnis ist meines Erachtens ein bedeutsamer Anker für die Verbindung zwischen Politik, Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern!“
Doch nun gelte es langsam Abschied zu nehmen – vom Landkreis selbst und den Menschen dort, so der EKR weiter. Die seinerzeit mögliche Option als Vizepräsident des BVA habe ihn dabei besonders angesprochen, nicht zuletzt die Rolle und das Selbstverständnis der Bundesbehörde als zentraler Dienstleister und Partner von Bürgerinnen und Bürgern, Behörden, Unternehmen und Vereinen. Einem dazu erfolgreich bestrittenen Auswahlverfahren folgte kürzlich die Zeichnung einer für den Ernennungsprozess notwendigen Leitungsvorlage durch die Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser. Abschließend dazu Dr. Thomas Walter: „Ich bin bereit, neue Wege zu gehen. Dem Motto des Bundesverwaltungsamtes als zentraler Dienstleister des Bundes folgend, übernehme ich zum Jahresbeginn 2025 die Verantwortung als Vizepräsident. Auf die damit verbundene Herausforderung freue ich mich sehr!“
In der Landkreisverwaltung ist der Wechsel an der Spitze verantwortungsvoll vorbereitet: „Intern ist nach unserer beider Abstimmung dafür Sorge getragen, dass die Aufgaben und die Bandbreite an Themen bis zur Neuwahl einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers im Rahmen der geltenden Vertretungsregelungen uneingeschränkt wahrgenommen werden. Der Prozess der Nachbesetzung im Landkreis Gifhorn ist angestoßen. Die Stelle ist aktuell öffentlich ausgeschrieben. Politisch Verantwortliche des Kreistags sind in diesen Prozess eng eingebunden. Je nach Verlauf des Bewerbungsverfahrens soll dort auf Vorschlag des Landrates spätestens im zweiten Quartal final über die Personalie entschieden werden“, zeigte sich der Landrat abschließend zuversichtlich.
Als größter Dienstleister des Bundes nimmt das Bundesverwaltungsamt eine Fülle von Verwaltungsaufgaben wahr, ist Umsetzungsbehörde für die Registermodernisierung und verantwortet innovative Projekte im Bereich der Verwaltungsmodernisierung. Das aktuelle Service-Angebot umfasst mehr als 150 Aufgaben, darunter Register und Systeme der Öffentlichen Sicherheit, Personaldienstleistungen für den Bund, Antrags- und Vollzugsservices unter anderem im Zuwendungsmanagement, sowie das Münzwesen des Bundes. Deutschlandweit arbeiten rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 23 Standorten des BVA, das seinen Hauptsitz in Köln hat.