Aktuelles Gebiet des künftigen Biosphärenreservates Drömling.

Aktuelles Gebiet des künftigen Biosphärenreservates Drömling.

Veranstaltung zu Chancen einer Entwicklungszone Biosphärenreservat niedersachsächsischer Drömling

veröffentlicht: am 29.09.2020     Presseinformation

Der Drömling könnte im Jahr 2022 als offizielles UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt werden. Das bedeutet Vorteile für die länderübergreifende Gebietsentwicklung, für die hiesige Wirtschaft und für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Auf niedersächsischer Seite erstreckt sich der Drömling über die Landkreis Gifhorn und Helmstedt sowie über die kreisfreie Stadt Wolfsburg. Auf der anderen Seite reicht der Drömling bis nach Sachsen-Anhalt und dort in den Altmarkkreis Salzwedel und den Landkreis Börde. 

Um die zahlreichen Vorteile ging es auch bei der Informations- und Gesprächsrunde, zu der Landrat Dr. Andreas Ebel die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter aus dem Gebiet der Samtgemeinde Brome eingeladen hat. 

„Für den Landkreis Gifhorn ist der Drömling ein wertvolles Projekt, das für die Region wichtige wirtschaftliche Impulse bringen kann. Auf niedersächsischer Seite ist im Landkreis Gifhorn bisher der Ort Kaiserwinkel als Entwicklungszone vorgesehen“, erklärte Landrat Dr. Andreas Ebel bei der Eröffnungsrunde und ergänzt: „Unser Ziel ist es, dass weitere Orte in die Planung einbezogen und in die Entwicklungszone aufgenommen werden.“

In einer Entwicklungszone wird vor allem auf sozioökonomische und nachhaltige Entwicklung gesetzt, ohne dabei die Planungshoheit der Gemeinden oder die generelle wirtschaftliche Entwicklung zu beeinflussen. Es ist somit möglich, stärker auf die Vermarktung regionaler Produkte zu setzen. So könnten aus den Rohstoffen, die der Drömling bietet, neue Produkte hergestellt und vermarktet werden. Dadurch können dann völlig neue Wirtschaftszweige entstehen. 

Aktuelle Informationen aus erster Hand über die Projektpartnerschaft mit dem Konzern Volkswagen beziehungsweise der dazugehörigen Autostadt lieferte Dr. Ute Lampe. Interessant sei eine mögliche Fleischvermarktung mit dem Drömlingsrind. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung eines Mobilitäts- und Verkehrskonzeptes, das auch den Bereich von E-Bike-Parkplätzen und Mietfahrrädern umfasst.

Nicht zuletzt die Infobeiträge der Wirtschaftsförderung des Landkreises Gifhorn durch den Abteilungsleiter Jörg Burmeister ließen den einen oder die andere aufhorchen. Er gab einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten der Nutzung von Fördermitteln und das Programm der touristischen Radwege, deren Ausbau der Landkreis Gifhorn gerade umsetzt. Besonders der Drömling wird von einem länderübergreifenden Fahrradweg, der derzeit geplant wird, profitieren. Der niedersächsische Drömling hätte von einer Entwicklungszone auf jeden Fall Vorteile.

Mit einer Übersicht über andere Biosphärenreservate unter dem Stichwort „Von anderen lernen“ gestaltete Christine Gehrmann von der Stabsstelle Kreisentwicklung den Abschluss der Veranstaltung.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich darin einig, die Spielräume, die sich durch die Ausweitung der Entwicklungszone ergeben, sinnvoll zu nutzen. Das sei wichtig, da es nach dem 1. November 2020 voraussichtlich erst wieder nach zehn bis 15 Jahren Möglichkeiten zur Anpassung gäbe.

Deswegen arbeiten die Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bis Ende dieses Jahres gemeinsam an dem Antrag, der mit dem sogenannten MAB UNESCO-Nationalkomitee besprochen wird, um den Drömling in zwei Jahren zum UNESCO Biosphären-Reservat zu machen. In Deutschland hat die Bundesumweltministerin 2018 das jetzige Nationalkomitee für das UNESCO-Programm "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB) neu berufen. Es ist aus 17 Persönlichkeiten der Bereiche Wissenschaft und Praxis zusammengesetzt.

Landrat Dr. Andreas Ebel ist zufrieden: „Wir haben noch einmal zur Diskussion angeregt und ich hoffe, die Gemeinden nutzen diese einmalige Chance, die für die Region niedersächsischer Drömling eine wirklich gute Entwicklung bedeuten würde.“